ÖSV-Abfahrer Max Franz: Der größte Gegner ist sein Rücken

ÖSV-Abfahrer Max Franz: Der größte Gegner ist sein Rücken
Der Kärntner wurde zuletzt von Rückenproblemen geplagt. In der ersten Abfahrt am Freitag in Lake Louise will er trotz Trainingsrückstand durchstarten

Auch wenn man es ihm auf den ersten Blick vielleicht nicht ansehen mag, Kraftpaket, wie er nun einmal eines ist: Max Franz ist einer der sensibelsten Rennläufer unter den harten Kerlen der Abfahrer. Der Kärntner hört immer ganz genau auf seinen muskelbepackten und austrainierten Körper und nimmt aufmerksam die Signale wahr, die er ihm sendet.

Die Botschaft, die der 32-Jährige in den vergangenen Monaten von seinem Körper erhalten hatte, war eine unmissverständliche. Ständig zwickte ihn der Rücken, regelmäßig fuhr ihm der Schmerz ein, sobald er einmal auf der Piste Gas geben und ein schnelleres Ski-Training absolvieren wollte. "Es hat eigentlich immer weh getan. Das Skitraining hatte so keinen Sinn", erzählt der Abfahrts-WM-Dritte von 2017.

Vor der Abreise nach Übersee, wo am Freitag in Lake Louise (Kanada) die Speed-Saison mit einer Abfahrt eröffnet wird, führte Max Franz der Weg deshalb noch in das Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck. Dort wurde der 32-Jährige infiltriert, nachdem alle anderen Therapieformen, die er zuvor versucht hatte, nicht die gewünschte Genesung brachten.

"Ich habe einige Leute abgeklappert", berichtet Max Franz, "wir haben's mit Nadeln probiert, ich war beim Osteopathen in Schliersee. Es hat sich dann zwar immer leicht gebessert, aber in der Belastung ist der Schmerz gekommen. Es ist nie der Erfolg eingetreten, den wir uns erhofft haben. Wir haben wirklich nicht gewusst, wie und was."

Die Behandlung unmittelbar vor der Abreise nach Nordamerika zeigte dann allerdings Wirkung. Im Trainingskurs in Copper Mountain, wo sich die ÖSV-Abfahrer auf die Rennen in Lake Louise und in Beaver Creek einstimmten, konnte Max Franz endlich wieder an die Belastungsgrenze gehen.

"Das Kreuz ist belastbar, die letzten Tage war ich wieder schmerzfrei", sagt der Kärntner. Seine Erwartungshaltungen sind dennoch gedämpft. Denn nachdem er im Sommer wegen der Rückenprobleme den Trainingskurs in Saas Fee verpasst hatte, fehlen ihm doch noch einige Rennkilometer. Da nützt auch die ganze Routine nichts. "Mir fehlen die guten Trainings. Die Renntage werden mich hoffentlich in Form prügeln."

Und dann ist da ja noch seine Passion für den nordamerikanischen Schnee. Zwei seiner drei Weltcupsiege konnte Max Franz in Übersee feiern: 2018 gewann er die Abfahrt in Lake Louise und den Super-G in Beaver Creek. "Ich habe gute Erinnerungen", sagt der 32-Jährige.

Und das sollte ihm dann auch den Rücken stärken.

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