Kriechbaum neuer ÖSV-Damen-Cheftrainer
Jürgen Kriechbaum ist am Donnerstag am Hochzeiger in Jerzens offiziell als Nachfolger von Herbert Mandl vorgestellt worden. Der gebürtige Oberösterreicher, der nun in Mils bei Innsbruck wohnt, wird beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) die Funktion als sportlicher Leiter der alpinen Ski-Damen übernehmen. Der Vertrag läuft vorläufig über zwei Jahre. Ob es auch Veränderungen im Trainerstab geben wird, ist noch offen.
Kriechbaum arbeitete in den vergangen beiden Jahren mit dem Nachwuchs als Trainer im Skigymnasium in Stams, zuvor war er bereits beim ÖSV als Trainer tätig gewesen und hatte die Speed-Gruppe der Damen betreut. "Die Abfahrt war damals schon eine Baustelle, es hat sich aber schon einiges gebessert", betonte Kriechbaum, wusste jedoch auch, "dass wir Siegläuferin noch keine haben".
Um den Job als Damencheftrainer anzunehmen, benötigte der 46-Jährige keine lange Nachdenkphase, vielmehr sei es ein Prozess von verschiedenen Gesprächen gewesen. "Ich war in Stams sehr glücklich", sagte Kriechbaum, "aber der Reiz dieser neuen Tätigkeit ist sehr groß." Dass er vor den anstehenden Großereignissen mit den Olympischen Winterspielen im kommenden Jahr in Sotschi und den Weltmeisterschaften 2015 in Vail Druck verspüre, verneinte Kriechbaum.
Klare Anliegen
Zuletzt gab es für das Damen-Team bei der Heim-WM in Schladming keinen Sieg. "Aber Großereignisse ohne Goldmedaille können immer passieren, deshalb habe ich keinen Druck. Es gilt daran zu arbeiten, dass die Läuferinnen bei Großereignissen dann top sind", erklärte der neue Damenchef. Als sein großes Anliegen sieht er die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und den auf Skisport spezialisierten Schulen, "denn dies sind die Keimzellen des modernen Skisports". Auch sollen die Trainingsstätten besser ausgebaut werden, um die Bedürfnisse des Nachwuchs zu befriedigen.
Lob vom Vorgänger
In die Entscheidungsfindung war auch Herbert Mandl, der offiziell sein Amt als Damenchef am 26. April zurücklegen wird, eingebunden und streute seinem Nachfolger bei der Präsentation Rosen: "Ich kenne ihn schon seit seiner Zeit als Student, er bringt alle Voraussetzungen für diese Funktion mit. Er ist der Kompletteste für diesen Job." Mandl war 28 Jahre beim ÖSV als Trainer tätig, mit einer kurzen Unterbrechung als Trainer in Norwegen. Mandl wird in Zukunft Geschäftsführer der Ski-Akademie in St. Christoph am Arlberg und auch Geschäftsführer der Bergisel-Arena.
"Es hat immer Spaß gemacht, beim ÖSV zu arbeiten, deshalb spielt jetzt auch eine gewisse Wehmut mit", sagte Mandl, der sich aber umso mehr freut, vermehrt bei seiner Familie zu Hause zu sein. Als seine schönsten Erfolge bezeichnete er die Ski-WM 1999 in Vail, als die Damen in den Speed-Bewerben alles abräumen konnten mit zwei Goldenen durch Alexandra Meissnitzer, oder auch den Doppelolympiasieg 2006 von Michaela Dorfmeister. "Der berührendste Moment war jedoch, als Stephan Eberharter 2002 bei den Spielen in Salt Lake City im dritten Anlauf endlich Gold geholt hat."
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