Hirscher kaschiert ÖSV-Nachwuchsprobleme

Unglaublich: Neun Slaloms, neun Podestplätze für Marcel Hirscher.
Warum trotz Hirscher und dem 24. ÖSV-Sieg im Nationencup nicht alles eitel Wonne ist.

Die Serienerfolge sind Marcel Hirscher, 24, noch nicht selbstverständlich geworden. Äußerlich gefasst, aber emotional aufgewühlt, stand er bei der österreichischen Hymne stramm. Sie wurde für den halben Niederländer am Schweizer Final-Schauplatz Lenzerheide am letzten Weltcup-Tag gleich zwei Mal gespielt. Zu Ehren des Gesamtweltcupsiegers Hirscher, der die im Vorjahr eroberte große Kristallkugel mit Respektabstand verteidigte. Und zur Ehren des Slalom-Weltcupsiegers Hirscher, der 960 von 1100 möglichen Punkten in der Disziplinenwertung eroberte. So viele hatte vor ihm noch kein Slalom-Artist erwedelt.

Hirscher kaschiert ÖSV-Nachwuchsprobleme

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sieht Hirscher bereits auf einer Stufe mit dem legendären Ingemar Stenmark, nachdem der Salzburger bei seinem 20. Saisonstart zum 18. Mal auf das Podest fuhr. Im ersten Lauf hatte Hirscher auf dem eng gesetzten Kurs seines Trainers Michael Pircher noch der „aggressive Schnee“ irritiert. Im zweiten stieß er vom dritten auf den zweiten Endrang vor. Dass ihn sein bayrischer Freund Felix Neureuther um 37 Hundertstel übertraf, tat der Freude Hirschers keinen Abbruch. Für Sieger Neureuther bleibt Hirscher ein „Übermensch“. Aber: „Es tut gut, Marcel für den Sommer eine kleine Denkaufgabe mitgegeben zu haben.“

Wenig Konstanz

Zu denken gibt in Wahrheit vielmehr den österreichischen Trainerchefs, dass der ÖSV mit Ausnahme Hirschers über keinen konstanten Siegläufer mehr verfügt; dass im Speedbereich, in dem sich zweifellos auch die langen, verletzungsbedingten Trainingspausen von Klaus Kröll, Joachim Puchner und Romed Baumann negativ ausgewirkt haben, nur Hannes Reichelt einmal voll punkten konnte;

dass im Riesentorlauf Hirschers Teamkollegen die Materialumstellung, wie Herren-Trainer Mathias Berthold zugibt, „nicht wie erwartet gelang“;

und dass auch im Damenbereich und vom Nachwuchs im Europacup zu wenig gewonnen wurde.

Trotzdem reichte es für Österreich im Nationencup zum 24. Sieg en suite. So gesehen und verglichen mit der Schweiz (nur ein einziger Podestplatz bei den Herren) handelt es sich um ein Jammern auf hohem Niveau.

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SWITZERLAND ALPINE SKIING WORLD CUP
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First placed Hirscher of Austria poses with the me
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SWITZERLAND ALPINE SKIING WORLD CUP
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SWITZERLAND ALPINE SKIING WORLD CUP
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grafik

Endstand Slalomweltcup

Endstand Gesamtweltcup

Endstand
1. Felix Neureuther (GER) 1:52,20 Min.
2. Marcel Hirscher (AUT) 0,36
3. Ivica Kostelic (CRO) 0,51
4. Andre Myhrer (SWE) 1,08
5. Steve Missillier (FRA) 1,29
6. Mario Matt (AUT) 1,35
7. Markus Larsson (SWE) 1,6
8. Benjamin Raich (AUT) 1,94
9. Naoki Yuasa (JPN) 2,26
10. Manfred Mölgg (ITA) 2,41
11. Giuliano Razzoli (ITA) 2,48
12. Mattias Hargin (SWE) 2,62
13. Fritz Dopfer (GER) 2,65
14. Stefano Gross (ITA) 2,81
15. Manfred Pranger (AUT) 3,11
16. Reinfried Herbst (AUT) 3,18
17. Henrik Kristoffersen (NOR) 3,47
18. Patrick Thaler (ITA) 3,58
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AUSTRIA ALPINE SKIING WORLD CHAMPIONSHIPS
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Austria's Klaus Kroell is rescued by a helicopter
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GERMANY ALPINE SKIING WORLD CUP
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SKI WELTCUP FINALE IN LENZERHEIDE: TEAMBEWERB / KA

Hirschers Saison-Platzierungen
2012
28.10. Sölden, RTL: 3.
11.11. Levi, Slalom: 2.
1.12. Beaver Creek, Super-G: 32.
2.12. Beaver Creek, RTL: 2.
8.12. Val d'Isere, Slalom: 3.
9.12. Val d'Isere, RTL: 1.
16.12. Alta Badia, RTL: 2.
18.12. Madonna di Campiglio, Slalom: 1.
2013
1. 1. München, City Event, Slalom: 2.
6. 1. Zagreb, Slalom: 1.
12. 1. Adelboden, RTL: 16.
13. 1. Adelboden, Slalom: 1.
20. 1. Wengen, Slalom: 2.
27. 1. Kitzbühel, Slalom: 1.
30. 1. Moskau, City Event, Slalom: 1.
24. 2. Garmisch, Partenkirchen, RTL: 2.
9. 3. Kranjska Gora, RTL: 2.
10. 3. Kranjska Gora, Slalom: 2.
16. 3. Lenzerheide, Riesentorlauf: 2.
17. 3. Lenzerheide, Slalom: 2.
Platzierungen bei der WM
12. 2. Schladming, Teambewerb: 1.
15. 2. Schladming, RTL: 2.
17. 2. Schladming, Slalom: 1.

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