Johannes Lamparter nimmt in Lahti den Gesamtweltcup in Angriff

Johannes Lamparter nimmt in Lahti den Gesamtweltcup in Angriff
Der Tiroler Kombinierer braucht noch 54 Punkte für die Krönung seiner jungen Karriere. Im Teambewerb lief es nicht rund.

Das hatte sich Johannes Lamparter anders vorgestellt. Eigentlich wollte der Tiroler schon am Freitag im Teambewerb in Lahti erfolgreich sein, um sich so richtig auf das Einzel-Wochenende einzustimmen, wo er seine Führung im Gesamtweltcup verteidigen und die Kristallkugel gewinnen könnte. Doch als der 21-Jährige (im Team mit Stefan Rettenegger) am Freitag als Fünfter durchs Ziel lief, hatte er schon gehörig kämpfen müssen. Weil sein Partner in der Loipe zu Sturz gekommen war, hatte Lamparter im Langlauf einiges aufzuholen. Am Ende schaute trotz Führung nach dem Springen nur Platz fünf heraus.

Männer - Teamsprint/2 x 7,5 km Langlauf

1. Julian Schmid/Vinzenz Geiger (GER) 29:44,3 Min.
2. Jörgen Graabak/Jarl Magnus Riiber (NOR) +0,6 Sek.
3. Matteo Baud/Laurent Muhlethaler (FRA) +5,5
4. Franz-Josef Rehrl/Lukas Greiderer (AUT) +12,8
5. Stefan Rettenegger/Johannes Lamparter (AUT) +28,1

Nationencup

1. Deutschland 4.060

2. Österreich 3.868

3. Norwegen 3.668

21 Jahre des Wartens

Die große Krönung einer erfolgreichen Saison in der Nordischen Kombination steht für Lamparter ohnehin noch aus: Heute, Samstag (12 Uhr), oder am Sonntag (10 Uhr) kann er sich in den Einzelbewerben – auf der Großschanze mit je zehn Kilometern Langlauf – den Gesamtweltcup sichern. 54 Punkte fehlen für dieses Vorhaben noch, dann wäre er für den Zweitplatzierten Julian Schmid, der am Freitag den Teambewerb mit Partner Vinzenz Geiger gewinnen konnte und 146 Punkte hinter Lamparter liegt, nicht mehr einzuholen. Der Norweger Jens Lurås Oftebro liegt 152 Zähler zurück.

Lamparter kann es also aus eigener Kraft schaffen: „Ich muss nicht hoffen, dass wer von den anderen patzt. Wenn ich meine Leistung abrufe, dann passt das“, sagt der 21-Jährige selbstbewusst. Apropos: So lange Lamparter auf der Welt ist, so lange wartet Österreich bereits auf den nächsten Gesamtweltcup-Gewinner. Als Felix Gottwald 2001 als bisher letzter Österreicher die Kugel gewinnen konnte, war Johannes Lamparter noch nicht geboren. Heute könnte er es als dritter ÖSV-Athlet (Klaus Sulzenbacher gewann 1987/’88 und 1989/’90) schaffen.

"Das Größte"

Der Gesamtweltcup wäre der sportlich wichtigste Erfolg für den Tiroler, der auf insgesamt zehn Weltcupsiege und sechs WM-Medaillen (zweimal Gold) zurückblicken kann und in der vergangenen Saison Zweiter hinter Saisondominator Jarl Magnus Riiber wurde: „Da muss über eine ganze Saison alles zusammenpassen. Der beste Athlet über einen langen Zeitraum, das ist dann schon eine Bestätigung und als Athlet das Größte.“ Und Chefcoach Christoph Eugen findet: „Er hätte es sich mit dieser Saison mehr als verdient.“

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