Die dritte Medaille, den historischen Sieg im Super-G, kommentiert er fast stoisch: „Mir war klar, dass er, wenn er nicht an einem Tor vorbeispringt, auf dem Stockerl steht. Mehr Risiko kann es nicht geben.“ Emotionen zu zeigen, fällt Mayer nicht leicht. Er lebt auf 1.000 Meter oberhalb von Afritz – zum Public Viewing in den frühen Morgenstunden erschien er nicht, obwohl der Kern des Fanklubs noch aus seiner aktiven Zeit stammt.
Von Kindesbeinen an trainierte Mayer seinen Sohn. „Ich habe ihn erst mit zehn Jahren zu Schülerrennen zugelassen, damit er nicht mit 16 ausgebrannt ist“, schildert er die Anfangsjahre. Auch ins Skigymnasium Stams schickten die Eltern Matthias nicht, obwohl er nicht einmal eine Aufnahmeprüfung hätte machen müssen. „Der Direktor wollte Matthias unbedingt. Stams war uns zu weit weg, wir wollten Matthias noch länger zu Hause haben. Auch die Reisekosten und die Strapazen waren uns zu viel.“
Heute sagt Helmut Mayer, dass diese Zeit vielleicht zu intensiv für die Vater-Sohn-Beziehung war. „Einige haben mich damals davor gewarnt, und dass das nix werden wird.“ Trotz des Einsatzes gehöre der Ruhm „Matthias ganz alleine“, betont Vater Mayer.
Was ist das Geheimnis seines Sohnes, dass er über acht Jahre diese Konstanz beweisen kann? „Er hat die Gabe, dass er bei den Speed-Bewerben nicht verkrampft. Außerdem hat er eine außergewöhnlich gute Kondition.“
Die innere Ruhe scheint in der Familie zu liegen. Andere Skistars genießen den Ruhm, bei den Mayers hat man fast das Gefühl, der Rummel ist ihnen unangenehm und zu viel.
Ob der Sohn noch weitere vier Jahre durchhalten wird, weiß Vater Mayer nicht. Aber eines weiß er sicher: Nach dem Karriereende wird Matthias nicht das Rampenlicht wie etwa Marcel Hirscher suchen.
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