Kritik am ÖSV: Verleger Mucha revoltiert gegen neues Logo

Kritik am ÖSV: Verleger Mucha revoltiert gegen neues Logo
Während der ÖSV Rekordzahlen präsentiert, lässt der Verleger neue Logos entwerfen und darüber abstimmen.

Roswitha Stadlober ist sichtlich stolz auf das neue Logo des ÖSV. Wo die Präsidentin des Ski-Verbandes derzeit auch auftritt, sie trägt einen Hoodie mit dem neuen Branding von Ski Austria. Das Logo – genannt Acon als Kombination des Wortes Icon mit dem A aus "Austria" – besteht aus neun Balken, die sich im Schnee kreuzende Spuren darstellen sollen und hat dem Verband zuletzt massiv Aufmerksamkeit erbracht.

Mit einer Reichweite von 7,7 Millionen in Österreich hat man die verkorkste letzte Saison aus den Schlagzeilen bugsiert. Laut einer Umfrage des ORF mit über 25.000 Teilnehmern hat eine kleine Mehrheit von 52 Prozent das neue Logo ansprechender bewertet als den vorigen Auftritt. Ein positives Ergebnis, weil in vergleichbaren Umfragen für üblicherweise das gewohnte bevorzugt wird, heißt es seitens ÖSV.

Allerdings: Das Markenbranding polarisiert gewaltig und hat freilich auch für Kritik gesorgt. Experten sind geteilter Meinung, nicht wenige Prominente machten sich in sozialen Netzwerken über das neue Logo lustig. Eine Vorlage, die nun von Christian W. Mucha direkt übernommen wird. Der Verleger und Herausgeber des Extradienst hat die Werbegrafiker des Landes dazu eingeladen, alternative Logo-Ideen zu entwerfen und lässt aus den eingereichten 118 Brandings nun online abstimmen. Mit Erfolg. Rund 20.000 Stimmen wurden innerhalb der ersten zwei Tage abgegeben. Bis Ende Mai kann man täglich einmal votieren (Hier geht's zur Abstimmung).

Kritik am ÖSV: Verleger Mucha revoltiert gegen neues Logo

Christian Mucha

150.000 Votings sind das Ziel des Unternehmers, der mit dem "Mikado-Logo", wie er es nennt, nicht wirklich etwas anfangen kann. Darüber hinaus stößt sich Mucha an den kolportierten Kosten des neuen Brandings: "130.000 Euro soll die Werbeagentur Scholz & Friends dem Vernehmen nach kassiert haben", schüttelt Mucha den Kopf. "Ich will nicht meckern und habe auch nichts gegen diese Agentur. Ich will einfach nur ein schönes Logo, für das wir uns nicht genieren müssen."

1.000 Euro für den Sieger

Die Urheber der nun alternativ eingesendeten Logos erhalten für ihre Vorschläge keinen Cent. Der Gewinner der Abstimmung soll jedoch belohnt werden. Mucha: "1.000 Euro gibt es für den Sieger aus meiner Tasche. Das kann ich mir leisten", dazu gibt es eine Uhr von Maurice Lacroix, einen Mini-Goldbarren und vermutlich jede Menge Aufmerksamkeit. Denn Mucha will, nachdem die Würfel seiner Abstimmung Ende Mai gefallen sind, ein neues Voting zwischen seinem Sieger-Logo und dem Acon veranstalten. 

Und er hofft, dass schließlich "sein" Logo vom ÖSV auch übernommen wird. Dem Skiverband richtet Mucha aus: "Der ÖSV will, dass Gras über die Sache wächst. Und obwohl wir eh kaum noch Schnee haben kann ich versprechen: Es wird kein Gras drüber wachsen."

Kommentare