Ende der Ära Hans Knauss: Das sagt der neue ORF-Kameraläufer

Neuer Job: Joachim Puchner fährt mit der Helmkamera.
Der ehemalige Weltcup-Abfahrer Joachim Puchner gibt am Sonntag sein Debüt.

Wenn Joachim Puchner am Sonntag beim Riesentorlauf in Sölden am Start steht, dann hofft er, dass nicht der Rennläufer in ihm durchkommt und er dabei völlig aufs Reden vergisst. Während seiner aktiven Karriere ging es für den Abfahrer aus dem Pongau immer nur darum, die Schwünge perfekt zu treffen und den schnellsten Weg ins Ziel zu finden, jetzt, in seinem neuen Job als ORF-Kameraläufer, muss er sich ein wenig zurücknehmen. „Wenn ich die Schwünge voll fahren würde wie früher, dann könnte ich nichts mehr sagen“, erklärt der 33-Jährige. „Das Kamerafahren ist etwas anderes.“

Große Fußstapfen

Joachim Puchner ist ab dieser Saison der neue rasende Ski-Reporter. Der Speedspezialist, der in seiner aktiven Zeit drei Mal im Weltcup auf dem Podium gestanden war, tritt die Nachfolge von Hans Knauss an, der nach dem vergangenen Winter die Kamera ablegte und sich fortan aufs Co-Kommentieren konzentriert.

„Der Körper spielt einfach nicht mehr mit“, sagte der 49-jährige Steirer, der die österreichischen Skifans in den letzten Jahren mit mehr als 500 actiongeladenen Livefahrten begeisterte.

„Der Hans hat das Kamerafahren geprägt. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe“, meint Puchner, dem sehr wohl bewusst ist, „dass ich in große Fußstapfen trete. Es wäre aber ein Fehler, den Hans kopieren zu wollen.“ Er möchte vor allem „authentisch rüberkommen“ und den Zusehern und Zuhörern die Geschwindigkeit und die Probleme für die Läufer vermitteln. „Die Leute sollen schon mitkriegen, ob es eisig ist oder wenn’s bei mir selbst eng wird.“

Dafür hat der Salzburger auch intensiv trainiert. Die Fitness ist weniger das Problem als das Sprechen während der Fahrt. „Das musste ich üben. Ich hoffe, mir geht am Sonntag beim Riesentorlauf nicht die Puste aus.“

Kommentare