Eishockey-WM: Die Gründe für Österreichs Klassenerhalt

Eishockey-WM: Die Gründe für Österreichs Klassenerhalt
Paukenschlag im Konzert der Großen. Das Team von Roger Bader bleibt erstklassig. Wie es die wichtigen sieben Punkte erreicht hat.

Es waren die letzten 15 Minuten in der WM-Vorrunde, die letztlich dafür sorgten, dass Österreichs Eishockey erstklassig bleibt. 0:2 stand es nach zwei Drittel im Duell mit Großbritannien. Nach dem 5:3-Erfolg dank der fünf Treffer in 15 Minuten stiegen die Briten ab und holte Österreich mit Rang 11 das beste WM-Ergebnis seit 2004. Wäre Österreich in diesem Spiel punktelos geblieben, wären die zuvor so guten Leistungen und die Punkte gegen USA (2:3 n.V.), Tschechien (2:1 n.P.) und Lettland (3:4 n.P) wertlos gewesen. Gründe für die sieben Punkte und den Klassenerhalt gibt es einige.

Der Wille

Den wichtigsten findet man im Spiel gegen die Briten: Ausgenommen 2018 verlor Österreich bei jeder A-WM seit 2005 das Schlüsselspiel gegen den Abstieg. 2022 zeigte das Team aber unglaubliche Willensstärke, ein Spiel zu drehen, in dem gar nichts funktioniert hat. Teamchef Bader sagte erfreut: „Spätestens nach dem 1:3 wäre eine Mannschaft, die nicht aus solch guten Charakteren besteht, auseinandergebrochen.“

Die Flexibilität

Durch diese mentale Stärke war es dem Trainerteam um Bader, Philipp Lukas und Markus Peintner auch leichter möglich, der Mannschaft ein neues taktisches Korsett anzupassen. „Sie sind so lernwillig, es war ein Traum, mit diesen Spielern zu arbeiten“, sagte Peintner, der für die Videoanalyse verantwortlich war.

Die Taktik

In den Partien gegen die Top-Teams versuchte Österreich nicht mehr mit den Stars mitzulaufen, sondern spielte smarter. Das sparte Kräfte und zog einigen guten Gegnern den Nerv, weil sie weniger Platz im Angriff hatten.

Die Vorbereitung

Dieses System konnten die Österreicher in der intensiven Vorbereitung einstudieren. In den Testspielen gegen Tschechien, Schweden, Finnland und Deutschland holte sich das Team den taktischen Feinschliff und die Gewissheit, dass der Abstand klein gehalten werden kann, wenn die Taktik passt.

Die Fitness

All die Taktik hätte nichts gebracht, wenn die Spieler nicht fit gewesen wären. Da half auch Salzburgs 12:0-Lauf im Play-off. So konnte der Großteil der Mannschaft eine Woche früher ins Camp einsteigen und war nicht nach einer aufreibenden Finalserie zermürbt.

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