Daher wird es kompliziert: Normalerweise sind die Top-8 der Weltrangliste qualifiziert, plus der Veranstalter – und jeweils die drei Sieger der drei Qualifikationsturniere. Weil das IOC erst im Februar 2025 entscheiden will, ob Russland auch von Olympia 2026 ausgeschlossen bleibt, wird Österreich vielleicht erst dann wissen, ob die Qualifikation erfolgreich war. Kurios: Belarus ist schon von der Qualifikation ausgeschlossen gewesen.
Von Donnerstag bis Sonntag spielt das Nationalteam gegen Slowakei, Kasachstan und Ungarn. Der Sieger ist fix bei Olympia. Und wegen der möglichen Disqualifikation von Russland kann es auch der beste Zweite der drei Turniere in Bratislava, Riga (Lettland, Ukraine, Frankreich, Slowenien) und Aalborg (Dänemark, Norwegen, Großbritannien, Japan) schaffen.
Österreichs Team ist nahezu unverändert zur Weltmeisterschaft, bei der beinahe der Viertelfinaleinzug geschafft worden wäre. Statt NHL-Profi Marco Rossi sind dieses Mal aber Montreal-Verteidigertalent David Reinbacher und Detroits Stürmerhoffnung Marco Kasper dabei. Beide hatten die WM nur im TV verfolgt und bei ihren Teams viel Spaß, als Österreich gegen Kanada ein 1:6 aufholte und gegen Finnland 3:2 gewann.
„Ja, das war sehr lustig“, erinnert sich Reinbacher. „.Da kommst du am Morgen in die Kabine und alle reden dich darauf an. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Es hat mir sehr weh getan, dass ich nicht kommen konnte.“ Der 19-Jährige hatte wegen einer Handverletzung absagen müssen.
Doch das Selbstvertrauen nach der erfolgreichen WM sei im Team immer noch spürbar. „Du fühlst dich einfach sicher auf dem Eis. Du weißt schon, dass du die Großen schlagen kannst. Dann macht es dir natürlich noch mehr Spaß“, sagt Reinbacher, der mit seinen 1,89 Metern ein wirklich großer Teenager ist.
Kasper suchte neue Wege
Auch Marco Kasper merkt man die Reife an, die er nach einem Jahr in der Knochenmühle der American Hockey League erlangt hat. Nach einem schwachen Saisonstart im Farmteam der Detroit Red Wings kam er immer besser in Schuss. „Ich habe einiges umstellen müssen. Auf der kleineren Eisfläche brauchst du andere Laufwege. Dann bin in immer effizienter geworden“, sagt der 20-Jährige.
Kaspers Unbekümmertheit wird dem Nationalteam in Bratislava gut tun. „Ich glaube, dass wir eine richtig gute Truppe sind. Wir haben einen guten Teamspirit. Wir spielen richtig gern für Österreich.“ Kaspers Einschätzung zum Potenzial der Mannschaft: „Es ist immer schwierig gegen Österreich zu spielen. Wenn du bei der WM gegen Kanada Unentschieden spielst und die Finnen schlägst, dann hat das schon eine Auswirkung.“
Reinbacher will es den Coaches schwer machen
Die beiden NHL-Hoffnungen haben nach der Olympia-Qualifikation noch eine Woche Urlaub und dann geht es nach Nordamerika. Beide werden es bei ihren Klubs schwer haben, sofort den Sprung ins NHL-Team zu schaffen. Doch beiden ist eine Überraschung zuzutrauen. „Ich will es ihnen in den Vorbereitungscamps möglichst schwer machen, dass sie mich aussortieren“, kündigt Reinbacher an.
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