Ein 19-Jähriger ist der ÖSV-Hoffnungsträger in der Kombination

Ein 19-Jähriger ist der ÖSV-Hoffnungsträger in der Kombination
WM-Debütant Johannes Lamparter ist nach seiner starken Saison in Oberstdorf eine Medaille zuzutrauen.

Wenn Mario Stecher seinem Schützling Johannes Lamparter beim Kombinieren zusieht, dann hat der Nordische Direktor des ÖSV manchmal sich selbst vor Augen. Stecher war ein Jungspund, als er im Alter von 16 Jahren 1994 die Nordische Kombination am berühmten Holmenkollen gewann – bis heute ist der Steirer der jüngste Sieger.

Johannes Lamparter wartet zwar noch auf seinen ersten Weltcupsieg, aber der Tiroler wandelt durchaus auf den Spuren seines Vorgesetzten. Mit seinen knapp 19 Jahren hat Johannes Lamparter schon deutlich mehr erreicht, als manch andere Kombinierer während ihrer gesamten Karriere, gleich bei seiner ersten Nordischen WM ist der Debütant der österreichische Hoffnungsträger. „Er ist die Figur, die um die Medaillen mitkämpfen kann“, sagt Mario Stecher vor dem Auftaktbewerb am Freitag auf der Normalschanze (10.15 bzw. 16 Uhr, live ORFeins).

Reife Leistung

13 Rennen hat Johannes Lamparter in dieser Weltcupsaison bestritten, nur einmal kam er nicht in die Top Ten, dafür konnte er in seinem ersten echten Winter in der allgemeinen Klasse bereits zwei Podestplätze verbuchen. „Ich denke schon, dass ich mir heuer international Respekt verschafft habe“, meint der selbstbewusste Tiroler.

Ein 19-Jähriger ist der ÖSV-Hoffnungsträger in der Kombination

Vor allem das Stehvermögen und die taktische Cleverness des 19-Jährigen in der Loipe verblüffen viele Experten. Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Kombinierer bereits in diesen jungen Jahren mit den besten Langläufern Schritt halten kann und sie teilweise durch geschickte Manöver sogar ausbremst. „Er ist für sein Alter sehr reif und macht instinktiv vieles richtig“, lobt Mario Stecher, der seinerzeit in der Loipe ebenfalls ein ausgewiesenes Schlitzohr war.

Goldener Moment

Johannes Lamparter lässt es ziemlich kalt, dass in Oberstdorf die Blicke und Hoffnungen auf ihm ruhen. „Ich kann wirklich sehr befreit in diese Weltmeisterschaft starten“, sagt der Schüler des Skigymnasiums Stams. Den großen Druck hatte er vor zwei Wochen bei der Junioren-WM in Vuokatti verspürt. Dort war er der Topfavorit und holte auch prompt die Goldmedaille. „Diese Goldene war auch mein großes Saisonziel“, erklärt Lamparter.

Die erste WM bei den Erwachsenen sieht der Tiroler Senkrechtstarter als Draufgabe. Die Medaillen werden von anderen verlangt, er selbst kann nur überraschen. „Mit 19 Jahren muss ich mich nicht beweisen, ich will hier in Oberstdorf einfach Spaß haben.“

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