Die Weltmeisterin flog 222 Meter weit, Stefan Kraft auf Platz zwei

Weltrekordlerin Loutitt mit 222 m
Der Skiflug-Tag in Vikersund war spektakulär: Nach einem inoffiziellen Weltrekord für Loutitt bei der Frauen-Premiere wird Kraft bei den Herren Zweiter.

Noch nie ist eine Frau so weit gesprungen: Beim Training zum Skifliegen in Vikersund landete Großschanzen-Weltmeisterin Alexandria Loutitt aus Kanada erst nach 222 Metern. Die Slowenin Ema Klinec flog 221 Meter, die Norwegerin Maren Lundby 212,5 Meter.

Alle drei kamen damit weiter als die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz, die 2003 am Kulm mit 200 Metern den inoffiziellen Frauen-Rekord aufgestellt hatte.

Neuland

Das Skifliegen in Norwegen ist ein sogenanntes FIS-Springen und zählt nicht zum Weltcup, sehr wohl aber zur Raw-Air-Tour. Für alle 15 Teilnehmerinnen war das Skifliegen Neuland, in drei Durchgängen tasteten sie sich an die Möglichkeiten der Schanze heran.

So auch die beiden Österreicherinnen Eva Pinkelnig und Chiara Kreuzer. Beide gingen es aber vorsichtiger an. Gesamtweltcupsiegerin Pinkelnig steigerte sich von 147,0 über 154,5 auf 172,0 Meter, Kreuzer von 123,0 über 155,5 auf 156,5.

Julia Mühlbacher wäre qualifiziert gewesen, verzichtete aber auf einen Start, zu wenig Großschanzensprünge habe sie in dieser Saison absolviert. Die Konkurrenz ist für Sonntag (10 Uhr/live ORF Sport +) angesetzt.

Duell um den Sieg

Bei den Männern hatte zunächst Daniel Tschofenig Grund zur Freude. Er übertraf Freundin Loutitt im zweiten Durchgang, der Kärntner verbesserte sich mit 229,5 Metern von Platz zehn noch aufs Stockerl, wurde Dritter.

Starkes Duell

Den Sieg machten sich aber zwei andere aus. Der Norweger Halvor Egner Granerud hatte nach dem ersten Durchgang knapp zehn Punkte Vorsprung auf Stefan Kraft. Im Finale legte der Salzburger mit 227,5 Metern vor. Doch der Lokalmatador behielt die Nerven und sicherte sich mit 222 Metern den Sieg.

FIS Ski Jumping World Cup in Lillehammer

Damit baute Granerud auch seine Führung in der Raw-Air-Wertung aus, führt dort vor dem zweiten Fliegen am Sonntag (16 Uhr/live ORF 1) 28,5 Punkte vor dem ÖSV-Adler.

Kraft hatte schon zuvor im Probedurchgang für eine Schrecksekunde gesorgt. Bei großer Weite stürzte er, schlug mit dem Hinterkopf im Schnee auf. „Ich habe mir gedacht, ich brech mir da unten beide Füße“, sagte er später.

Nach einem medizinischen Check stand einem Start jedoch nichts im Wege.

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