Das Meisterstück des KAC und der ICE Hockey League

Großmeister Koch zeigt stolz, dass er bereits zehn Mal mit dem Pokal zu sehen war
Die ICE Hockey League überwand die Corona-Krise und der KAC all seine Gegner. Das Nationalteam testet am Donnerstag in Wien.

Auf der Heimfahrt von Bozen nach Klagenfurt musste der Mannschaftsbus des KAC mitten in der Nacht in Lienz stehen bleiben: KAC-Fans hatten den Siegeszug gestoppt, Getränke wurden an die Spieler verteilt, bei Musik wurde auf den 32. Titel angestoßen. Dafür zeigten die Spieler ihre neueste Errungenschaft her: Die Karl-Nedved-Trophy, jener 18 Kilogramm schwere und funkelnde Pokal, der dem Champion der International Central European Hockey League überreicht wird.

Der KAC hat sich diesen redlich verdient. In den drei Play-off-Serien vom Viertelfinale bis zum Finale wurden die Klagenfurter nur dreimal besiegt. „Ich habe das Gefühl bekommen, dass wir unbesiegbar sind“, gab Trainer Petri Matikainen nach dem 5:3 im fünften Spiel gegen HCB Südtirol zu. Die Serie endete wie die beiden davor mit 4:1. Für den finnischen Coach war es nach 2019 bereits der zweite Meistertitel mit dem KAC. Und womöglich nicht der letzte, denn der Vertrag mit dem Meistermacher wurde logischerweise verlängert.

Da die handelnden Personen wie Manager Oliver Pilloni, Trainer Matikainen und Gönnerin Heidi Horten alle weitermachen, spricht nichts gegen weitere Erfolge in den kommenden Jahren.

Dass diese Meisterschaft trotz Corona so ablaufen konnte, ist eine Sensation. Am 25. September war die ICEHL eine der ersten in Europa, die sich mitten in der Pandemie traute, in die Saison zu starten. Bis auf eine zweiwöchige Pause wegen einiger Ansteckungen bei den Spielern konnte immer gespielt werden. Sogar nach dem kompletten Verbot der Zuschauer im Herbst schafften es die Vereine, sich mit Streams, den Ausgleichszahlungen sowie idealistischen Sponsoren und Gönnern über Wasser zu halten.

Die Zukunft

Ab Herbst wird die Liga noch größer: Mit Pustertal, Znaim und Ljubljana wird die ICEHL 14 Teilnehmer aus sechs Ländern umfassen.

Während die Meisterschaft beendet ist, geht es für das österreichische Nationalteam jetzt richtig los. Am Donnerstag kommt Ex-Weltmeister Tschechien zu einem Test nach Wien (17.15, ORF Sport+). Die Spieler des KAC sind freilich noch nicht dabei.

32

Meistertitel hat der KAC in Österreich gewonnen.  Der  WEV ist mit 12 immer noch die Nummer 2

10

Titel hat alleine Thomas Koch seit Dienstag. Das sind um vier mehr als der VSV

913.000

Zuschauer hatte Puls24 bei den 41 Livespielen insgesamt. Alleine 310.000 in den fünf Finalspielen. Für den jungen Sender ein schöner Erfolg
 

Der WM-Ersatz

Weil der internationale Eishockeyverband alle Turniere, die kein Geld einbringen, absagte, findet heuer nur die A-Weltmeisterschaft in Lettland, nicht aber die B-WM in Ljubljana statt. Damit die Nationalteams dennoch auf ihre Spiele kommen, veranstaltet Slowenien das „Beat Covid-19 Ice Hockey Tournament“, mit beinahe demselben Teilnehmerfeld wie bei der B-WM. Österreich trifft dort von 15. bis 21. Mai auf Slowenien, Polen, Ukraine, Rumänien und Frankreich.

Das Turnier ist aber von der Bedeutung her eher ein Aufwärmen für Österreichs Saisonhöhepunkt. Denn Ende August findet in Bratislava die Olympia-Qualifikation statt. Aus dem Quartett Slowakei, Weißrussland, Österreich und Polen wird ein Teilnehmer für Peking 2022 ermittelt.

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