Sensationssieg in Gröden, Österreicher mit Rückstand
Zermatt abgesagt, Beaver Creek abgesagt. Und so dauerte es bis zum 14. Dezember, bis die schnellsten Skifahrer der Welt die erste Weltcup-Abfahrt der Saison absolvieren durften.
Das Warten hat niemand gefreut, doch es hat sich gelohnt. Bei traumhaftem Wetter galt es in Gröden die Saslong zu bezwingen. Die Piste präsentierte sich nach dem Schneeregen in der Nacht und den folgenden tiefen Temperaturen pickelhart - so wie es Abfahrtsläufer lieben.
➤ Mehr Wintersport: ÖSV-Star fürchtet "Gemetzel"
Die perfekten Verhältnisse nutzte ein US-Amerikaner mit hoher Startnummer aus. Bryce Bennett fuhr mit Nummer 34 zu seinem zweiten Sieg im Weltcup, den zweiten in Gröden nach 2021. "Ich habe wirklich sehr hart im Sommer für diesen Erfolg gearbeitet", sagte der 31-Jährige. "Ich habe keine Ahnung, warum es hier so gut läuft. Ich fühle mich hier einfach sehr wohl, es ist alles so entspannt."
Die Verhältnisse in Gröden liebt auch Aleksander Aamodt Kilde offensichtlich besonders. Der 31-Jährige aus Norwegen stand kurz vor seinem vierten Abfahrtssieg auf der Saslong, am Ende wurde es Rang zwei. "Ich weiß nicht, warum ich da so schnell war", sagte der Freund von Mikaela Shiffrin. "Ich habe auch Fehler in meiner Fahrt gehabt, aber in den Schlussteil habe ich alles mitgenommen."
Denn mit einem perfekten Schlussteil distanzierte der beste Abfahrer der vergangenen Jahre den Schweizer Marco Odermatt um zwei Hundertstelsekunden.
Die ÖSV-Starter hatten mit dem Sieg nichts zu tun. Stefan Babinsky nutzte die schneller werdende Strecke und wurde zufriedener Sechster: "Mir ist alles voll aufgegangen. Man darf sich hier keine Fehler erlauben, weil der Lauf sehr kurz ist."
Vincent Kriechmayr fuhr optisch fehlerfrei, am Ende fehlten ihm 0,61 Sekunden auf den Sieger, er schaffte es damit nicht in die Top 10. "Die Ciaslat war nicht ganz optimal. Da habe ich die Spuren nicht richtig getroffen", analysierte Kriechmayr. "Ich bin ein bisschen zu vorsichtig gefahren, da muss man am Limit sein."
Daniel Hemetsberger war 0,94 Sekunden zurück, Otmar Striedinger und Daniel Danklmaier 1,04, Marco Schwarz 1,12 und Johannes Strolz 1,51.
"Ich bin erst das zweite Mal jetzt da runter gefahren", sagte Marco Schwarz. "Auf der Ciaslat braucht aber man ein paar Fahrten, bis man sich zurechtfindet. Natürlich wäre mir ein zweites Training lieber gewesen."
Kommentare