Tennis-Ass Thiem in Kitzbühel: "Da ist bei mir ein Knopf aufgegangen"
Da soll noch einmal wer behaupten, Dominic Thiem wäre nur mehr ein Schatten seiner selbst und hätte nicht mehr die Strahlkraft früherer Jahre. Auch als Nummer 199 der Welt ist der Niederösterreicher hierzulande eine echte Zugnummer.
An einem Hochsommertag, an dem sich Kitzbühel eher den Namen Schwitzbühel verdient hätte, ließen Hunderte Kinder den Schwarzsee und das Schwimmbecken links liegen und standen lieber unter sengender Sonne auf der Tennisanlage für ein Autogramm von Dominic Thiem an. "Schön, dass an einem Montag so viel los ist", sagte der 28-jährige Publikumsliebling, der am Dienstag in der Night-Session gegen Alexander Schewtschenko (RUS) ins Heimturnier startet.
Zuvor sprach Dominic Thiem über...
- ... das Turnier in Kitzbühel
"Wenn ich an Kitzbühel denke, dann kommt mir als Allererstes 2019 in den Kopf. Das war eine absolute Traumwoche, immer ausverkauft, ich habe gut gespielt und gewinne auch noch das erste Mal ein Turnier in Österreich – diese Woche 2019 werde ich nie vergessen."
- ... die Ausgangslage
"2018 und 2019 war alles andere als ein Turniersieg eine Enttäuschung. Diesmal sind die Voraussetzungen ganz andere. Ich fühle mich fast ein bisschen zurückversetzt in meine ersten Jahre in Kitzbühel, als jeder einzelne Sieg ein absoluter Erfolg war. Es ist schöner, ohne den ganz großen Druck herzukommen."
- ... seine Ziele
"Ich will dem Publikum eine gute Show liefern. Dazu bin ich in der Lage. In Paris und bei den Turnieren zuvor war mein Tennis nicht schön anzuschauen, sondern eher ein Trauerspiel. Das Selbstvertrauen ist nach den Turnieren in Gstaad und Båstad viel höher. Natürlich werden jetzt die Erwartungen von draußen größer."
- ... die aktuelle Form
"Im Training bin ich schon sehr nah dran an der Form, die ich vor meiner Verletzung hatte. Im Match fehlen noch einige Sachen. Aber ich habe mich von Woche zu Woche gesteigert und bin wieder guter Dinge. Und das war ich zum Beispiel in Paris mit Sicherheit nicht. Das ist schon einmal ein sehr gutes Zeichen. Mit dem ersten Sieg gegen Misolic ist bei mir ein Knopf aufgegangen. Seither ist mental extrem viel weitergegangen, vor allem durch die engen Matches, die ich in letzter Zeit gewonnen habe."
- ... die Absagen der topgesetzten Spieler Casper Ruud und Berrettini
"Für das Turnier ist es ein wenig schade. Andererseits haben sich dadurch die Chancen für uns Österreicher erhöht. Wenn die Österreicher gut spielen, dann kann man das Fehlen der Zwei gut auffangen."
- ... seine Chancen auf den Turniersieg in Kitzbühel
"Ich will jetzt nicht auf den Zug aufspringen, der da von außen kommt. Viele sagen ja schon wieder, dass ich plötzlich der Turnierfavorit bin. Ich sehe das selbst nicht so, obwohl es natürlich zuletzt in eine gute Richtung gegangen ist. Wichtig ist, dass ich einmal eine gute erste Runde spiele."
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