Riesen-Comeback im Finale: Sinner gewinnt die Australian Open
Jannik Sinner war als leichter Favorit im Finale der Australian Open, gehandelt worden. Zu eindrucksvoll hatte der 22-jährige Italiener agiert. In seinem ersten Major-Endspiel war er in einer Neuauflage des Wien-Finales lange gegen einen grandiosen Daniil Medwedew chancenlos, am Ende setzte sich Sinner gegen den müde werdenden Russen aber noch 3:6, 3:6, 6:4, 6:4 und 6:3 durch. Der 22-Jährige kassierte für seinen ersten Grand-Slam-Titel umgerechnet 1,93 Millionen Euro, bleibt aber die Nummer vier im Ranking hinter Novak Djokovic, Carlos Alcaraz und Medwedew, der die Chance auf Rang zwei vergab.
Ein zunächst extrem aktiver und variabler Daniil Medwedew schaffte schon im zweiten Aufschlagsspiel des Südtirolers, was Novak Djokovic im Halbfinale nicht gelang - ein Break. Denn der Rekordsieger konnte Sinner nicht ein einziges Mal breaken. Und Sinner hatte im ersten Satz keinen Zugriff auf das Service des Russen, der 2021 die US Open gewann. Medwedew gelang noch ein zweites Break - 6:3.
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Sinner zunächst weiterhin ohne Chance
Zu Beginn des zweiten Satz vergab Medwedew Breakbälle, Sinner wollte aktiver werden, konnte aber nur reagieren. Der Russe blieb zunächst der Herr auf dem Platz, Sinner wurde aber selbstbewusster und Medwedew etwas anfälliger, spielte aber den Satz nach Hause. Das Match war nun ausgeglichener.
Die Dramaturgie änderte sich
Die Zuschauer, ohnehin eher im Lager des Südtirolers, wollten mehr sehen und peitschten Sinner nach vorne. Und siehe da: Der erste Südtiroler in einem Major-Finale gewann den Satz mit 6:4. Das Match wurde extrem intensiv. Und am Ende machte sich bemerkbar, dass Sinner, der nun wieder zur Höchstform auflief, Kräfte sparte im Laufe der zwei Turnierwochen. Sinner war on fire - und feierte seinen ersten Grand-Slam-Titel. Und gewann als erster Italiener die Australian Open.
Medwedew musste in den zwei Turnierwochen rund sechs Stunden länger auf dem Platz stehen (und acht Kilometer mehr laufen), verwandelte zweimal einen 0:2-Satzrückstand in einen Sieg. Der Russe stand gegen den Finnen Emil Ruusuvuori und gegen den Deutschen Alexander Zverev schon vor dem Aus. Das machte sich an diesem finalen Sonntag bemerkbar. Dieses Mal war es umgekehrt.
Im Vorjahr siegte übrigens auch die Nummer vier gegen die Nummer drei des Turniers im Endspiel. Damals schlug Seriensieger Novak Djokovic den Griechen Stefanos Tsitsipas. Auch heuer siegte die Nummer vier.
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