Es geht aufwärts: Thiem fertigt nach Top-Leistung Gasquet ab

Es geht aufwärts: Thiem fertigt nach Top-Leistung Gasquet ab
Der neue Trainer Ebrahimzadeh darf sich auch freuen: Österreichs Tennis-Ass spielte in Monte Carlo sein bisher bestes Match heuer.

Er kam, sah – und siegte mit Dominic Thiem. Oder um sich der Sprache des Fußballs zu bedienen: Es gab einen Trainer-Effekt.

Nein, freilich lag es nur äußerst bedingt an Benjamin Ebrahimzadeh, der am Karsamstag offiziell den Chilenen Nicolás Massú abgelöst hatte, dass Thiem den Franzosen Richard Gasquet  am Ostermontag 6:1 und 6:4 geschlagen hat.

Die Taktik

Aber Österreichs Topmann spielte in dieser Auftakt-Partie beim ATP-Masters in Monte Carlo vor allem schlauer als in vorhergegangenen Partien und schien besser über die Schwächen seines Gegners Bescheid zu wissen, den er in vier bisherigen Begegnungen zweimal geschlagen hat. Thiem setzte auf Gasquets Rückhand immer wieder gekonnt eine extreme Vorhand ein – und brachte so den 36-Jährigen immer wieder in massive Schwierigkeiten. Zudem marschierte er näher an die Linien als zuletzt und agierte geduldiger. Vor allem musste Thiem keinen einzigen Breakball abwehren.

Nicht zu vergessen: Gasquet steht seit 18 Jahren permanent in den Top 100. Das hatte vor ihm kein Franzose geschafft.

Es geht aufwärts: Thiem fertigt nach Top-Leistung Gasquet ab

Erstmals dabei: Ebrahimzadeh (rechts)

Marathon-Game

Ein Schlüssel war das zweite Game, das mehr als 20 Minuten dauerte. Der Niederösterreicher vergab sieben Breakchancen, blieb aber dran und nutzte die achte. Dann ging es relativ schnell, Gasquet versuchte, sich immer wieder mit Serve-Volley ins Spiel zu bringen, weil er von der Grundlinie nur auf dem Beifahrersitz saß. Das änderte sich auch im zweiten Satz nicht grundlegend. Thiem durfte sich nach 1:29 Stunden zum Sieg und zu seinem mit Abstand bestem Match in diesem Jahr gratulieren lassen.

Jetzt wird es aber auch für Thiem schwieriger: Um einen Platz im Achtelfinale muss sich Österreichs Bester mit dem Dänen Holger Rune, Nummer acht der Welt, duellieren.

Paris ruft

Der Sieg war nicht nur für den Kopf enorm wichtig, sondern auch für das Ranking.  Mit diesem Erfolg, der 45 ATP-Punkte einbrachte,verbessert sich der 29-Jährige auf einen Platz um die 100, das dürfte für einen Platz im Hauptbewerb seiner geliebten French Open reichen. Da der Cut sechs Wochen vor Turnierbeginn stehen muss (ab 28. Mai), hat Thiem diese Woche die letzte Chance auf die Teilnahmekarte.

Kommentare