Warum sorgt sein PCR-Test für Wirbel?
Djokovic ist am 16. Dezember 2021 positiv auf Corona getestet worden – es ist das wichtigste Argument für seine Ausnahmebewilligung, um in Australien einzureisen. In der eidesstattlichen Erklärung ist ein Schreiben des serbischen Instituts für öffentliche Gesundheit beigelegt. Darauf ist ein QR-Code zu finden, der auf einer serbischen Website zum Testergebnis weiterleitet. Aber: Beim mehrfachen Aufrufen des QR-Codes wird immer wieder ein anderes Resultat angezeigt. Manipulation oder technisches Problem? Noch ist es unklar.
Hat er gegen das Covid-Gesetz verstoßen?
Am Tag nach dem positiven PCR-Test posierte er mit zahlreichen Kindern, ohne Maske und Abstand. Djokovic behauptet nun, dass er beim Zusammensein mit den Kindern noch nicht gewusst habe, dass er Corona hat. Er gibt aber zu, dass er am darauffolgenden Tag wissentlich und trotz positivem Testergebnis der französischen Zeitung L’Équipe in Belgrad ein Interview gegeben hat. Ein klarer Regelverstoß gegen das Covid-Gesetz. Das serbische Gesetz sieht dafür bis zu drei Jahre Haft vor.
Wie verhielt sich Djokovic trotz positivem Test bei dem Interview?
Der betroffene Journalist Franck Ramella schreibt über das Treffen: „Djokovic kam mit rund 90 Minuten Verspätung, bester Laune und mit Maske in seinem Novak Academy Tennis Centre in Belgrad an.“ Das Interview verlief in gebührendem Abstand. „Djokovic wurde von Etienne (der Fotograf, Anm.) gebeten, seine Maske für fünf Minuten abzunehmen, was er ablehnte.“ Djokovic: „Wenn ich darüber nachdenke, war das Interview eine Fehleinschätzung und ich akzeptiere, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen.“
Muss Djokovic vielleicht sogar ins Gefängnis?
Wie jeder nach Australien Einreisende musste Djokovic Angaben darüber machen, ob er in den zwei Wochen vor seiner Ankunft verreist war. Diese hat der zwanzigfache Grand-Slam-Sieger mit „Nein“ beantwortet und auch so auf dem Einreiseformular angekreuzt. Er ist aber von Belgrad nach Spanien gereist, wo er sich in Marbella vorbereitet hat. Von dort aus flog er nach Australien weiter. Nun ist klar, dass diese Angabe falsch war. Djokovic schiebt es auf seinen Berater. „Mein Agent entschuldigt sich aufrichtig für den Verwaltungsfehler. Es handelte sich um einen menschlichen Fehler und sicherlich nicht um Absicht.“ Wegen dieser Fehlangabe könnte Djokovic eine 12-monatige Haftstrafe drohen. Falsche Angaben auf den Einreisedokumenten sind in Australien strafbar.
Wann lässt sich Djokovic impfen?
„Ich weiß nicht, warum er sich nicht impfen lassen will“, sagte Mutter Dijana in einem Interview. „Novak ist 34. Da habe auch ich als Mutter keine Möglichkeit, ihn unter Druck zu setzen. Er hat seine eigene Lebensphilosophie.“
Wo ist Ehefrau Jelena?
Bei der Pressekonferenz am Montag mit Vater Srdjan, Mutter Dijana, Bruder Djordje und Onkel Goran fehlte Djokovics Ehefrau. Die 35-Jährige meldete sich zuletzt auf Instagram zu Wort, als ihr Mann noch im Abschiebe-Hotel festsaß. Seitdem ist Funkstille. Es gibt Gerüchte, dass das Verhältnis zwischen Jelena und Mutter Dijana, die als Clan-Chefin gilt, nicht das beste ist.
Darf er bleiben oder muss er gehen?
Aktuell ist Djokovic auf freiem Fuß mit einem gültigen Visum und bereitet sich auf ein Antreten vor. Über das Schicksal des Serben entscheidet der Einwanderungsminister Australiens, Alex Hawke. Entzieht er ihm das Visum wieder, kann Djokovic die Entscheidung allerdings erneut anfechten. Und die schlechte Show geht weiter.
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