"Auf Mission für mein Land": Ukrainische Tennisspielerin unterstützt Armee

WTA 250 - Monterrey Open
Elina Svitolina gewinnt die Spiele nun nicht mehr für sich selbst, sondern für die Kämpfer und Kämpferinnen in ihrem Heimatland. Russische Gegnerin mit starkem Statement.

Elina Svitolina ist zwar nicht in den Krieg gezogen, wie viele andere ukrainische Sportler. Doch auch sie will für die Freiheit ihres Heimatlandes kämpfen, sagt sie. Die ukrainische Tennisspielerin spielt nur noch in blau und gelb, ihre Spiele stehen ganz im Zeichen des Kampfes, den ihre Landsleute in der Ukraine gerade durchmachen.

Am Dienstag gewann Svitolina bei den Monterrey Open gegen die Russin Anastasia Potapova (die nicht unter russischer Flagge antrat) mit 6:2 und 6:1. "Ich war auf einer Mission für mein Land", sagte Svitolina. Das Preisgeld, das sie hier gewinnt, soll direkt an die ukrainische Armee gehen.

Die in Monterrey als Nummer 1 gesetzte Ukrainerin überzeugte sportlich vor allem mit einem starken Aufschlag und trifft in der zweiten Runde auf die bulgarische Qualifikantin Viktoriya Tomova. Doch der Sieg bleibt ihr aus ganz anderen Gründen in Erinnerung: "Es ist etwas Besonderes wegen dem, was wir gerade in der Ukraine durchmachen, es ist erschreckend", sagte Svitolina nach dem Match. "Es ist sechs Tage her und alle ukrainischen Tennisspieler und Ukrainer, die vor Ort sind, wir sind wirklich erschrocken über das, was passiert."

Svitolina hatte angekündigt, ihr Preisgeld aus dem dieswöchigen Turnier an die ukrainische Armee zu spenden. "Wenn ich das Spiel hier spiele, spiele ich nicht nur für mich selbst. Ich spiele für mein Land, ich spiele für die Hilfe der ukrainischen Armee und der Menschen in Not. Jeder Sieg, den ich erringen werde wird etwas ganz Besonderes."

Die Tennisspielerin äußerte sich auf Twitter regelmäßig zu den Zuständen in der Ukraine und lobte Tennis-Kollegen Sergej Stachowski dafür, in der Ukraine in den Kampf zu ziehen. Er hatte sich vor wenigen Tagen dem Widerstand gegen die russische Armee angeschlossen.

In einem öffentlichen Brief an ihr Heimatland sprach Svitolina ihren Landsleuten ihre Solidarität aus und appellierte an die Welt, den Blick nicht von der Ukraine abzuwenden. Sie bezeichnet sich darin als "stolze Ukrainerin".

Russin Potapova solidarisch

Svitolinas russische Gegnerin Anastasia Potapova war ohne Zuordnung zur russischen Flagge angetreten. Am Ende des Matches gab es einen kurzen Handshake der beiden Athletinnen. Auf Social Media postete die Weltranglisten-81. eine Erklärung zu ihrer Motivation, Tennis zu spielen. "Unglücklicherweise werden wir als Athleten zu Geiseln der aktuellen Situation", schreibt sie dort. Schon als Kind hätte sie immer davon geträumt, ihre beste Leistung zu bringen - für sich, nicht für ein bestimmtes Land. Sie sei "gegen Trauer, Tränen und Krieg". Denn Frieden vereine die Welt.

 

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