Tennis-Talent Schwärzler ohne Chance: Zverev siegt deutlich

Tennis-Talent Schwärzler ohne Chance: Zverev siegt deutlich
2:6, 2:6 in 68 Minuten, aber die Tennishoffnung hat Erfahrung gesammelt. Seit Montag ist nur ein Österreicher in den Top 200.

Die Tanzfabrik Graz wärmte die Fans in der Stadthalle für das Spiel des Abends auf. Danach gab Alexander Zverev den Takt an, Österreichs Talent Joel Schwärzler hielt letztlich nicht Schritt mit der Nummer 3 der Welt.

Eine Stunde und acht Minuten durfte er die Atmosphäre in der Halle bei seiner Premiere genießen, ehe Zverev mit 6:2, 6:2 souverän in die zweite Runde einzog.

Lob von Zverev

Schwärzler gelangen bei diesem ungleichen Duell einige feine Schläge und schöne Punkte, allen voran ein traumhafter Lob zu Beginn des zweiten Satzes. Immerhin konnte er ab und zu die Zuschauer zu Jubelstürmen verleiten. Am Ende hatte Zverev beim Handshake für den 18-Jährigen einige nette Worte übrig, Schwärzler lauschte aufmerksam und erhielt den verdienten Applaus vom Publikum. „Er ist ein super Spieler“, lobte Zverev. „Mit 18 Jahren vor 10.000 Menschen gegen die Nummer 3 zu spielen, das ist nicht leicht. Mir ist es einst in Hamburg so ergangen.“ In Wien fühlt sich Zverev hörbar wohl. „Ich liebe diese Stadt, aber ich verstehe euer Deutsch nicht.“ Und Schwärzler? „Es hat Spaß gemacht, dennoch bin ich enttäuscht. Nicht über das Ergebnis, sondern weil mein Spiel nicht so aufgegangen ist, wie ich es mir vorgenommen hatte.“

Nur ein Österreicher in den Top 200

Dominic Thiem, der am Dienstag seinen Auftritt haben wird, hat zuletzt keine Bäume ausgerissen, mehr Abschied gefeiert als gespielt. Und dennoch reißt die ehemalige Nummer drei der Welt eine große Lücke ins österreichische Tennis. Denn derzeit schaut es enorm trist aus, man kann eben nur auf Joel Schwärzler hoffen. Derzeit befindet sich im Herren-Ranking der ATP nur ein einziger Österreicher in den Top 200 – und der ist verletzt. Sebastian Ofner musste sich kürzlich auch an der zweiten Ferse operieren lassen und greift frühestens im März wieder zum Turnierracket. Allerdings nicht mehr als Top-100-Spieler, derzeit parkt der Steirer noch auf Rang 79.

Jurij Rodionov hat die Versprechen bisher noch nicht einhalten können. Am Montag fiel er aus den Top 200 raus.

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