Party gegen Zverev: Sentimentaler Abschied von Tennis-Star Thiem in Wien

Ein Wiedersehen: Thiem gegen Zverev vor 5.000 Fans
Dominic Thiem siegte in einer Neuauflage des US Open-Finales 2020 gegen seinen Freund Zverev. Viele Weggefährten kamen, auch "Fan" Boris Becker.

Wer ist nicht wachgeblieben in der Nacht auf den 14. September 2020? Welcher Österreicher hat sich nicht geärgert über die inferiore Leistung von Dominic Thiem in den ersten beiden Sätzen? Welcher rot-weiß-rote Tennisfan ist nach der Aufholjagd  nicht sitzen geblieben und hat nach einem schweißtreibenden letzten Satz eine Flasche Sekt geköpft – egal ob der Montag ein Arbeitstag war?

Party gegen Zverev: Sentimentaler Abschied von Tennis-Star Thiem in Wien

Damals in New York: Thiem tröstet Zverev

Thiem besiegte den Deutschen Alexander Zverev damals im Endspiel der US Open 2:6, 4:6, 6:4, 6:3, 7:6 und feierte seinen größten Triumph. Es war auch sein bisher letzter Turniersieg. Und er wird es bleiben. Nicht anzunehmen, dass er in Wien bei seinem Abschiedsturnier, wo zum Auftakt am Dienstag der Italiener Luciano Darderi wartet, seinen 18. Triumph holt. Das weiß er: „Ich werde sicher nicht um den Titel mitspielen.“

Vielmehr geht es ja in Wien darum, einen Star würdig zu verabschieden. Und das geschah bereits gestern vor dem offiziellen Turnierstart der Erste Bank Open. Und es hätte keinen besseren Partner gegeben als Zverev, mit dem er am Sonntagabend vor 5.000 Fans in der Stadthalle (beim US-Open-Finale waren damals aufgrund der Corona-Well gar keine) noch einmal einen Satz zum Abschied spielte. Diesen gewann in einem teilweise humorvollen Spektakel mit 6:3.

Und die Prominenz war groß, zahlreiche Weggefährten wollten sich das Schauspiel nicht entgehen lassen. Boris Becker, ein großer Fan von Thiem, war wie angekündigt da oder der langjährige Coach Nicolás Massú, aber auch Freund und Top-Skispringer Stefan Kraft schaute auf einen Sprung vorbei. Auch die gesamte ÖTV-Spitze um Präsident Martin Ohneberg und Sportdirektor Jürgen Melzer sagten "Auf Wiedersehen".

Party gegen Zverev: Sentimentaler Abschied von Tennis-Star Thiem in Wien

Zverev spielte eine feine Exhibition

Während sich Thiem mit 31 aufgrund seiner Handgelenksprobleme andere Betätigungsfelder sucht (und auch da erfolgreich sein wird), denkt Zverev mit 27 freilich nicht an ein Karriere-Ende. Obwohl auch ihn gesundheitliche Probleme plagen.

Am Montag gegen Thiems Nachfolger

Der Deutsche, der auch Medikamente gegen Diabetes nehmen muss, klagt noch über die Nachwirkungen einer Lungenentzündung. „Das ist nicht eine Frage von ein, zwei Wochen. Ich hoffe, dass ich bis nächstes Jahr, wenn ich in Australien ankomme, wieder bei 100 Prozent bin.“ Pikant: In Runde eins wartet heute (nicht vor 18 Uhr) mit dem 18-jährigen Joel Schwärzler ein rot-weiß-roter Nachfolge-Kandidat von Thiem. 

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