Kogler: "Müssen aufpassen, dass nicht alles zum Kulturkampf wird"

Sportminister Werner Kogler beim Interview
Sportminister Werner Kogler über die hitzige Debatte um den Weltcup-Start in Sölden, warum nicht jedes Kind Skifahren lernen muss und über die Effizienz des Fördersystems.

Sportminister Werner Kogler (Grüne) will es nicht als Statement verstanden wissen, dass er am vergangenen Wochenende beim American Football und Tennis war und nicht beim Weltcup-Auftakt der Skifahrer. Skirennen in Österreich gebe es im Winter noch einige, betont der 61-Jährige im KURIER-Gespräch, das kurz vor dem Sölden-Wochenende geführt wurde.

KURIER: Herr Vizekanzler, rund um Sölden ist eine politische Debatte entstanden, die sogar die Regierungsparteien involvierte. Wie stehen Sie zu Skisport im Oktober?

Werner Kogler: Ich teile die Meinung von Umweltministerin Gewessler ganz prinzipiell. Gleichzeitig wird es weiterhin Sporteinrichtungen und -veranstaltungen geben müssen. Die entscheidenden Fragen sind: Was ist vernünftig? Und wie ist es vernünftig? Wir werden es öfter erleben, dass selbst dort, wo vor wenigen Jahren noch Gletscher gewesen sind, Ende Oktober noch kein Schnee liegt. Das ist an Dramatik nicht zu überbieten. Mir ist wichtiger zu betonen, wohin das führt.

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Wohin denn?

Wenn es weniger Naturschnee gibt aufgrund der gestiegenen Temperaturen, brauchen wir mehr Energie, um Kunstschnee zu erzeugen. Wenn man mit den ersten Rennen ein paar Wochen nach hinten rückt, erhöht das massiv die Wahrscheinlichkeit, weniger nachhelfen zu müssen. Das muss das Ziel sein. Zweitens halte ich auch das Argument der Tourismuswerbung für diskutabel.

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