Nach Olympia-Drama: "Moderner Fünfkampf ist nicht mehr zeitgemäß"

Nach Olympia-Drama: "Moderner Fünfkampf ist nicht mehr zeitgemäß"
Ist der Reitsport noch vertretbar? Was die Spanische Hofreitschule und Lippizaner-Profi Rudolf Rostek zum olympischen Pferdedrama sagen.

Rudolf Rostek arbeitet seit mehr als 30 Jahren mit Pferden. Die Vorgänge bei Olympia sieht der Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule aus dem Blickwinkel des Pferdesport-Profis. Top ausgebildeten Pferden und "hochsensiblen Vollprofis" stünden im Modernen Fünfkampf oft wenig erfahrene Reiter gegenüber.

KURIER: "Hau mal richtig drauf" - Ist das üblich im Pferdesport?

Rudolf Rostek: Nein, das ist definitiv nicht normal. So behandelt man ein Pferd nicht. Aber grundsätzlich gehört der moderne Fünfkampf überdacht. Hier ist das Pferd nur mehr Mittel zum Zweck. Es wird vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Die Athleten dürfen nur maximal fünf Sprünge mit einem für sie unbekannten Pferd zum Kennenlernen machen und müssen dann einen sehr schweren Parcours reiten, der 1 Meter 20 hoch und ungefähr 1 Meter 30 breit ist. Ich arbeite seit 30 Jahren als Vollprofi mit Pferden und würde mir das nicht zutrauen. Das Reiten steht beim Fünfkampf nicht mehr im Vordergrund. In dieser Form ist er nicht zeitgemäß.

Was müsste man denn ändern?

Diese Top-Athleten bereiten sich akribisch auf die Spiele vor. Das muss auch im Modernen Fünfkampf den Pferdewettbewerb betreffend eingeführt werden.

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