Psychologe Hafner: Wie der Sport die mentale Gesundheit stärkt
Ein Verein kann eine erweiterte Familie sein, sagt der Sportpsychologe Georg Hafner: „Hier kann man Gemeinschaft erleben und seine Psyche stärken.“ Das Treffen unter Gleichgesinnten steigere das Wohlbefinden – auch weil der wöchentliche Sport oft ein Ritual ist. „Schließlich brauchen Menschen Rituale.“
Auch das Selbstbewusstsein werde gestärkt: „Erreicht man etwa als Team ein gemeinsames Ziel, gibt es jedem einzelnen das Gefühl, dass er etwas bewirken kann “, sagt Hafner. Auch wenn man ein Match verliert, könne der Verein eine große Stütze sein: „Die Vereinsmitglieder fangen einander auf – eine wichtige Erfahrung.“ Diese Solidarität, die man erfährt, gebe man dann oft weiter. „In vielen Vereinen ist das soziale Engagement groß, was wiederum eine Stütze für die ganze Gesellschaft ist.“
Auch außerhalb des Vereins
Dass immer mehr Menschen den Vereinen den Rücken kehren, könne allerdings damit zu tun haben, dass dort gewisse Strukturen veraltet seien, gibt Hafner zu bedenken. Wollen Vereine Nachwuchs fördern, müssten sie daran arbeiten. Doch nicht jeder muss im Verein Sport machen. Auch Einzelsport tut der Psyche gut. „Hauptsache man bewegt sich regelmäßig. Da dies meist im Freien stattfindet, ist Sport ein Gegenprogramm zur digitalen Reizüberflutung.“
Studien zeigen zudem, wie sehr Menschen beispielsweise beim Laufen, Radeln, Boxen oder Tanzen Stress abbauen und so das Immunsystem stärken. Außerdem beuge Sport Erkrankungen wie etwa der Demenz vor. Und bei Kindern fördert Sport z. B. das räumliche Vorstellungsvermögen sowie die Konzentration.Ute Brühl
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