Übergewicht bei Jungen: "Prävention ist die Lebensversicherung von morgen"

Nicht nur falsche Ernährung führt zu Übergewicht
Kinder ernähren sich oft zu süß. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres mahnt vor Folgen der Adipositas.

Während der Pandemie haben, das besagen aktuelle Studien, Kinder und Jugendliche weltweit an Körpergewicht zugenommen. Teils in medizinisch-bedenklichem Ausmaß. 

In Österreich gelten gegenwärtig 27 Prozent der 7- bis 12-Jährigen als übergewichtig oder adipös. Bei den Ab-15-Jährigen sind es gar 50,8 Prozent. 

"Zucker spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil sehr einfach große Kalorienmengen aufgenommen werden", sagt Friedrich Hoppichler, Vorstand des Vereins für Gesundheitsförderung und Prävention sowie  Ärztlicher Direktor am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg. Der Blutzuckerspiegel unterliege starken Schwankungen, junge Konsumenten würden sich sehr schnell an ein hohes Maß an Süße gewöhnen. Deshalb appelliert Hoppichler: "Wir müssen klare Zeichen gegen diese Pandemie in der Pandemie setzen. Ein bewusster Umgang mit dem Thema Zucker spielt eine entscheidende Rolle."

Ähnlich besorgt zeigt sich auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres in Anbetracht der Statistiken. "Wenn man die Ernährungsgewohnheiten der jungen Menschen in Europa betrachtet, dann sollten umgehend die Alarmglocken läuten." Szekeres zitiert beim von Spar initiierten "Zuckergipfel" aus dem "Health at a Glance: Europe 2020"-Report, der besagt, dass 56 Prozent der 15-Jährigen nicht täglich Obst oder Gemüse essen. Laut einer Studie zum Ernährungsverhalten der Österreicher geben nur "5 von 10 Österreichern an, dass ihre Kinder zwischen 3 und 10 Jahren täglich Obst konsumieren". 

Übergewicht bei Jungen: "Prävention ist die Lebensversicherung von morgen"

Die gesundheitlichen Folgen: Herz- und Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit und Schmerzen, Probleme des Bewegungs- und Verdauungsapparates und Diabetes mellitus Typ 2.

91 statt 50 Gramm Zucker pro Tag

Um auf die gesundheitlichen und medizinischen Konsequenzen und insbesondere den übermäßigen Zuckerkonsum bei Kindern und Jugendlichen mit Experten aufmerksam zu machen, initiierte der Handelskonzern Spar bereits zum dritten einen "Zuckergipfel".

"Die Österreicherinnen und Österreicher nehmen 91 Gramm Zucker pro Tag zu sich", sagt Spar-Vorstand Markus Kaser. Damit liege Österreich weiterhin über der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Tagesdosis von 25 Gramm beziehungsweise maximal 50 Gramm Zucker pro Tag.  

Mit seiner 2017 ins Leben gerufenen "Zucker-Raus-Initiative" habe Spar laut Kaser seit Bestehen 12.700 Tonnen Zucker in Produkten eingespart. Gegenwärtig gebe es nun 200 Bio-Artikel ohne Zuckerzusatz, die auch als solche gekennzeichnet sind. Die rund Produkte sind, so Kaser weiter, "errnährungswissenschaftlich geprüft“, ein Logo soll Konsumenten wie insbesondere einkaufenden Eltern als Hilfestellung dienen.

Kommentare