Profiboxer Mansur Elsaev träumt vom WM-Titel

Profiboxer Mansur Elsaev träumt vom WM-Titel
Mansur Elsaev verteidigt heute seinen WBC-Asia Titel im Gym23 in Wien. Der KURIER sprach vorab mit dem Boxer über sein Leben.

20 Minuten vor dem geplanten Interview klingelt es an der Tür. Im Flur steht ein Mann mit haselnussbraunen Augen und einem herzlichen Lächeln. "Guten Morgen, ich bin’s, Mansur, der Boxer", sagt der Zufrühkommer. Erst am zweiten Blick erkennt man die dunklen Ringe unter den Augen – nicht etwa vom Boxen, sondern von einer arbeitsreichen Nacht. "Am Wochenende bin ich Türsteher. Die Schicht war früher fertig, deshalb bin ich direkt hergefahren", sagt Mansur Elsaev.

Boxen, Billa, Bars

Zwei bis drei Mal am Tag trainiert der 30-jährige Tschetschene in Wien. Neben dem Türstehen arbeitete er bis Anfang 2017 parallel dazu als Mitarbeiter einer Billa-Filiale.

"Ich mag das Türstehen nicht, da kommt immer irgendein Depperter daher, und ich muss mich immer zurückhalten. Es ist nicht meine Art, jemanden zu schlagen."

Außer natürlich im Ring. Dort ist der Profiboxer ungeschlagen und konnte unter Trainer Isaak Kosashvili zehn Kämpfe mit K. o. gewinnen. Irgendwann möchte er sich nur noch auf seinen Sport konzentrieren.

Große Ziele

"Ich muss Weltmeister werden!", sagt Elsaev und betont, dass er gegen jeden boxen will, der besser ist als er. In der Weltrangliste stehen noch 20 Kämpfer zwischen ihm und dem Weltmeisterschaftsgürtel (Stand: 27. August).

Am Samstag muss Elsaev aber erst einmal seinen WBC-Asia-Titel im Halbschwergewicht (bis 79,4 Kilo) gegen den Bulgaren Yosko Stoychev im Gym23 in Wien verteidigen (live auf ORF Sport+ ab 20.15 Uhr).

Für Österreich bei den Olympischen Spielen zu boxen, war einmal sein Traum, doch seit Jahren wartet Elsaev auf die Staatsbürgerschaft. "Als Boxer ist man in Österreich leider uninteressant." Dennoch ist er froh, hier zu sein. "Wien ist die schönste Stadt der Welt – nur hier will ich mit meiner Familie leben."

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