Die Verteilung der FIS-Quotenplätze für Olympia ist gar nicht einmal so leicht zu durchschauen. Grundsätzlich dürfen 306 Skifahrer, jeweils 153 Frauen und Männer, an den Winterspielen in Peking teilnehmen. Das sind um 14 Sportler weniger als noch bei den letzten Spielen. Grund für die Reduzierung des Teilnehmerfeldes ist die Aufnahme neuer Sportarten.
Da die FIS die Olympia-Bühne auch dazu nützen will – und wohl auch muss – den Skisport als Weltsport zu präsentieren, gehen viele Quotenplätze (79) an exotische Ski-Nationen wie Ghana oder Indien, die im Weltcup selten vertreten sind.
Als Grundlage für die verbleibenden Quotenplätze dient die Weltrangliste: Wer es in einer Disziplin unter die Top 30 schafft, löst für seine Nation einen Platz. Schafft es ein Sportler in zwei Disziplinen in die Top 30, wie etwa Vincent Kriechmayr oder Matthias Mayer in Abfahrt & Super-G oder auch Manuel Feller in Slalom und Riesentorlauf, dann sichert dieser zwei Quotenplätze.
„Es ist ein Riesenvorteil, wenn du zwei Disziplinen fährst“, weiß ÖSV-Alpinchef Patrick Riml. Das Dilemma im österreichischen Herren-Team. Etliche Athleten sind nur in einer Disziplin stark: Hemetsberger, Striedinger (Abfahrt), Haaser (Super-G), Brennsteiner, Feurstein (Riesentorlauf), Gstrein (Slalom). Und aus diesem Grund haben die ÖSV-Herren – im Gegensatz zu den Frauen – vorerst 9 statt 11 Startplätze für Olympia.
Bereits seit Tagen laufen deshalb im Hintergrund Gespräche mit der FIS. Beim ÖSV hofft man auf eine Entscheidung im Sinne des Sports und verweist darauf, dass es mit Frankreich und Italien zwei weitere große Skinationen gibt, die von der Quotenregelung betroffen sind, die von der früheren Generalsekretärin Sarah Lewis forciert worden war.
Der Plan
Die Hoffnung der Österreicher stützt sich auf Sportarten der FIS (Snowboard, Halfpipe), die nicht alle Quotenplätze in Anspruch genommen haben. Ein Dutzend Startplätze könnte innerhalb der FIS-Familie so noch vergeben werden.
Skigefahren wird in Kitzbühel übrigens auch noch. Auch im Slalom am Samstag (10.15/13.45) ist Olympia ein zentrales Thema: Wer es nach Peking schaffen will, hat heute die letzte Chance, sich zu empfehlen. Am Sonntag muss das Aufgebot nominiert werden – in Fußballteamgröße, hofft man beim ÖSV.
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