Österreichs Kletterer boykottieren die EM in Russland

Österreichs Kletterer boykottieren die EM in Russland
Der Verband entschied sich, keine Athleten nach Moskau zu schicken. Für Russland gilt noch die Reisewarnstufe 6.

Nachdem die Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr verschoben werden mussten, wäre die Europameisterschaft in Moskau für Österreichs Kletterer der Höhepunkt in dieser Saison gewesen. Die Betonung liegt auf wäre, denn die Titelkämpfe in Russland (20. bis 29. November) werden ohne österreichische Beteiligung stattfinden.

Der Österreichische Kletterverband hat beschlossen, keine Sportler zur EM zu entsenden. Der Grund für diese Entscheidung ist die Covid-19-Pandemie. Für Russland gilt aktuell noch immer die höchste Reisewarnstufe 6.

„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber die Gesundheit aller Beteiligten steht ganz klar an erster Stelle. Wir haben uns mit den Coaches beraten und auch die Meinungen der Athletinnen und Athleten eingeholt. Aus unserer Sicht ist eine Entsendung nach Moskau aufgrund von Reisewarnungen und Beschränkungen nicht zu verantworten“, begründet KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm die Entscheidung.

Richtige Entscheidung

Die Sportler begrüßen die Entscheidung der Verbandsführung. „Als Sportler schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich wäre ich gerne geklettert, vor allem da wir so wenige Wettkämpfe in dieser Saison hatten. Das vermisse ich natürlich. Aber es steht sehr viel auf dem Spiel, nämlich die Gesundheit – und da ist es in der aktuellen Situation sicher die richtige Entscheidung", sagt der mehrfache Weltmeister Jakob Schubert, der wie Jessica Pilz sein Olympiaticket schon sicher hat und deshalb nicht auf diesen Olympia-Qualifikationswettkampf angewiesen ist.

Ursprünglich hätte die EM in Moskau bereits im März stattfinden sollen. Der Wettkampf wurde mehrfach verschoben, nun soll die EM tatsächlich im November über die Bühne gehen.

Kommentare