Fahrer setzten sich durch: Motorrad-WM-Finale wird wegen der Unwetter in Spanien verlegt
The show must go on.
Nein, nicht immer. Auch nicht in der MotoGP. Zwei Sprintrennen und zwei normale Grands Prix sind in dieser Saison noch ausständig, Weltmeister Francesco Bagnaia und WM-Leader Jorge Martin brausen um den Titel.
An diesem Wochenende gastiert der Motorrad-Tross in Malaysia, doch die Fahrer waren längst in Gedanken schon beim Saisonfinale, das in zwei Wochen in Valencia hätte steigen sollen.
Ebendort, wo die Unwetter-Katastrophe die Stadt verwüstet und viele Menschen getötet hat. Die Piloten waren sich sofort sich einig und aus ethischer Sicht für eine Absage des Rennens.
Und sie wurden erhört: Am Freitag kam die Entscheidung, dass das Saisonfinale nicht in Valencia ausgetragen wird. Darauf verständigten sich die Vermarktungsgesellschaft Dorna und die lokalen Behörden.
Mehr als 200 Opfer habe es in der besonders hart getroffenen Mittelmeerregion Valencia gegeben, teilte der Notdienst der Region auf "X" mit. Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst.
„Als Spanier ist es sehr schwierig, diese Bilder zu sehen“, sagte Marc Marquez, einer von vielen spanischen Piloten in den drei Kategorien der Motorrad-Weltmeisterschaft. Einige haben seit Tagen nichts von Verwandten und Freunden gehört, auch weil teilweise das Stromnetz und das Mobilfunknetz zusammengebrochen sind.
An ein Rennen auf dem Circuit Ricardo Tormo glaubte er ohnehin nie, zumal die Zufahrtsstraßen zur Rennstrecke aktuell unpassierbar sind. „Wir wissen, dass der Bereich rund um die Strecke schwer beschädigt worden ist. Aber es hat keinen Sinn, das Geld für diese Reparatur zu verwenden. Die Ressourcen sollten dafür verwendet werden, den Menschen zu helfen“, meint er auf der Onlineplattform motorsport-total. „Wenn man Geld für die Familien sammeln würde, um den Menschen zu helfen, wäre es die einzige logische Sache.“
Jorge Martin ist mit 17 Punkten Vorsprung auf Francesco Bagnaia nach Malaysia gekommen. Wie gingen die beiden Kontrahenten mit der ungewissen Situation um? Fällt womöglich schon in Sepang die WM-Entscheidung? Oder wo wird nun der Valencia-GP ausgetragen? Leader Martin wurde ebenfalls erhört: „Die beste Option war für mich immer ein Rennen an einem anderen Ort.“
Noch klarer hatte sich schon kurz vor der Entscheidung der Italiener Bagnaia positioniert. „Ich würde nicht in Valencia fahren, auch wenn ich den Titel dadurch verlieren würde.“
Fünf Ersatz-Kandidaten für Valencia
Laut spanischen Medien wurden auch schon mögliche Ersatz-Locations gefunden. Darunter drei in Spanien: Die Motorsport-Hochburgen Jerez und Montmelo bei Barcelona stehen laut AS ebenso zur Auswahl wie Alcañiz, mögliche Ausweich-Strecken gibt es auch in Katar und im portugiesischen Portimão. Und das Rennwochenende soll, um logistisch etwas Luft zu haben, eine Woche später über die Bühne gehen, der letzte MotoGP am 24. November stattfinden.
Vor allem der Schauplatz Katar wäre aber eine logistische Herausforderung für Generalvermarkter Dorna. In diesem Falle, müssten Reifen im Eiltempo produziert und per Flugzeug transportiert werden. Allerdings wäre alles aufbereitet für den Formel-1-GP eine Woche später. Alles zweitrangig in diesen Tagen.
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