Verstappen gewinnt Premiere in Miami und macht Druck auf Leclerc

Verstappen gewinnt Premiere in Miami und macht Druck auf Leclerc
Der Weltmeister im Red Bull verkürzt mit einer perfekten Fahrt den Rückstand in der WM auf den Ferrari-Piloten, der mit Rang zwei Schadensbegrenzung betreibt.

Die große Show wurde den Formel-1-Fans in Miami versprochen, und sie bekamen sie dann auch. Wenn auch spät. Red Bull gegen Ferrari. Max Verstappen gegen Charles Leclerc. Weltmeister gegen WM-Führender.

Zehn Runden vor dem Ende des Premieren-Grand-Prix in Florida fegten die beiden Weltmeisterschaftsanwärter im Gleichschritt über die Piste, getrennt durch weniger als eine Sekunde. Die Zuschauer auf den Tribünen waren außer sich. Dass die Spannung (wieder einmal) einer späten Safety-Car-Phase geschuldet war, tat der Spannung keinen Abbruch. Als das tempodrosselnde Fahrzeug wieder in die Boxengasse abbog und das Rennen wieder freigegeben wurde, suchte Leclerc die Entscheidung und fand seinen Meister im Weltmeister.

Verstappen wehrte alle Attacken souverän ab und schnappte sich noch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde. Mit dem zweiten Triumph in Folge verkürzte der Red-Bull-Fahrer den Rückstand in der WM-Wertung auf 19 Punkte.

Danach hatte es zu Beginn des Wochenendes überhaupt nicht ausgesehen. In den Trainingsläufen auf der neuen Rennstrecke hatte Verstappen jede Menge Mühe mit den Launen seines Dienstwagens. In einer der drei Einheiten schaffte er es mit einer schnellen Runde nicht einmal in die Ergebnisliste. Und auch im Qualifying am Samstag waren beide Ferrari-Männer nicht zu biegen.

Einen davon, Carlos Sainz, schnappte sich der Weltmeister prompt am Start. Mit Leclerc hatte er etwas mehr Mühe. Erst der hohe Reifenverschleiß bei Ferrari kam Red Bull zugute.

Während Leclerc mit Rang zwei wieder einmal das Maximum für sich herausholen konnte, spricht die aktuelle Form ganz klar für Verstappen. Wenn sein Bolide hält, ist der Niederländer derzeit über eine Renndistanz unschlagbar. Drei Saisonsiege stehen zwei technischen Defekten gegenüber. Ihre beiden Teamkollegen, Carlos Sainz (Ferrari) und Sergio Pérez (Red Bull), folgten auf den Rängen drei und vier, jedoch mit Respektabstand zum Topduo.

Mercedes verbessert

Als dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull etablierte sich endgültig Mercedes. Die Weltmeistermannschaft hat in Miami augenscheinlich einen Schritt nach vorne gemacht und den zu Saisonbeginn anfälligen Rennwagen entscheidend weiterentwickelt. George Russell wurde unmittelbar vor Lewis Hamilton Fünfter.

Bis zur heißen Schlussphase blieb der erste Auftritt der Formel 1 in Miami sportlich aber doch etwas hinter den Erwartungen. Überholmanöver waren auf dem verwinkelten Stadtkurs rund um das Hard-Rock-Stadion Mangelware.

Favoritinnensiege gab es in Miami auch zum Auftakt der Frauen-Rennklasse „W Series“: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag setzte sich Jamie Chadwick durch. Die Britin hatte auch die vergangenen beiden Meisterschaften für sich entschieden. Auch in der „W Series“ geht es in zwei Wochen in Barcelona weiter.

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