Der Formel-1-Star und seine Bewunderung für Greta Thunberg

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel
Sebastian Vettel ist voll des Lobes für die Umweltaktivistin und deren Bewegung. Mit seinem Sport geht er hart ins Gericht.

Die Formel 1 und der Umweltschutz - das passt nicht nur auf den ersten Blick so gar nicht zueinander. Dementsprechend ungewohnt sind die deutlichen Worte von Sebastian Vettel, einem der Starpiloten der Königsklasse, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Wir sind zwar in erster Linie ein Unterhaltungsbetrieb. Aber es gibt Dinge, die nicht mehr in unsere Zeit passen", sagt der 33-jährige Deutsche, der zur neuen Saison von Ferrari zu Aston Martin wechselt.

Der vierfache Weltmeister vermisst die Vorreiterrolle seiner Hightech-Branche auf dem Gebiet der Technik und Technologie. "Erst 2022 wird ein Anteil von zehn Prozent Biosprit der zweiten Generation in der Formel 1 zur Pflicht. Der Anteil soll erst mit einem neuen Motorenreglement auf nur 30 Prozent steigen. Das wäre dann frühestens ab 2025/2026. Das finde ich sehr, sehr enttäuschend. Warum läuft die Formel 1 hinterher? Es bietet sich die große Chance, ihre Existenz authentisch zu sichern. Aber das wird ignoriert."

Der Deutsche weiß natürlich, dass er, der Motorsportler, mit seinen Aussagen eine breite Angriffsfläche bietet. "Der Motorsport ist meine Leidenschaft. Statt jedoch die Leidenschaft zu begraben, sollte man sich die Frage stellen, ob man ihn nicht so gestalten kann, dass die Leidenschaft mit der Nützlichkeit einhergeht", betont der 53-fache Grand-Prix-Sieger. "Wir wissen es besser und machen es trotzdem nicht. So besiegeln wir unser Verschwinden in die Irrelevanz."

Der Wahl-Schweizer hat in den vergangenen Jahren versucht, bewusster und im Einklang mit den vorhandenen Ressourcen zu leben. "Ich bin nicht der Umwelt-Polizist, der von morgens bis abends darauf schaut, ob die Lichter alle ausgeschaltet sind. Aber ich habe mein Verhalten mehr und mehr angepasst. Ich plane genau, wohin ich mit dem Auto oder dem Zug fahren kann, ob Linienflüge verfügbar sind, wenn ich unterwegs sein muss."

Die ältere Generation scheint sich teils schwer mit den Sprüchen der Jugend zu tun. Sie sollte Respekt aufbringen und zuhören. Die Jungen öffnen uns die Augen, hoffentlich tun sie das weiter, damit wir unser eigenes Handeln überdenken und bessere Lösungen finden."

von Sebastian Vettel

über "Fridays for Future"

Voll des Lobes ist der dreifache Familienvater für das Engagement der Jugend rund um Umweltaktivistin Greta Thunberg: "Ich finde es faszinierend und sehr inspirierend, dass die junge Generation aufsteht, weil die Umwelt ihr so sehr am Herzen liegt. Die ältere Generation scheint sich teils schwer mit den Sprüchen der Jugend zu tun. Sie sollte Respekt aufbringen und zuhören. Die Jungen öffnen uns die Augen, hoffentlich tun sie das weiter, damit wir unser eigenes Handeln überdenken und bessere Lösungen finden."

Greta Thunberg sei die Person, mit der die „Fridays for Future“-Bewegung so viel Profil gewonnen habe. "Von außen betrachtet, lebt sie jeden Tag ihre Überzeugung vor. Das ist eine Inspiration. Ich sehe aber nicht, dass sie andere verurteilt, die nicht so leben wie sie", sagt Vettel.

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