Die Jagd auf Red Bull ist eröffnet

Die Scuderia sich als Red-Bull-Jäger Nummer eins.
Alles blickt auf das Jahr 2014: Ferrari, Mercedes und McLaren rüsten sich für den Kampf.

Das große Rennen ist längst gelaufen. Seit drei Wochen stehen Sebastian Vettel und Red Bull als alte und neue Weltmeister der Formel 1 fest. Zwei Grand Prix im Jahr 2013 sind dennoch noch zu fahren, der erste davon heute, Sonntag, im amerikanischen Austin (Start: 20 Uhr MEZ/ live ORFeins, RTL, Sky).

Einer der spannendsten Momente des Rennens in Texas wird daher wenige Augenblicke vor dem Start zu vernehmen sein. Adrian Newey (Red Bull) und seine Designer-Kollegen werden wie an jedem Grand-Prix-Wochenende ein kurioses Schauspiel zum Besten geben. Still und heimlich werden sie um die Autos der Konkurrenz herumschleichen, nervös und geschickt werden die Mechaniker ihre Renner verdecken. Ein Blick kann viel verraten. Bereits jetzt werden Teile für die Saison 2014 getestet. Es wird ein revolutionäres Jahr werden: neue Motoren, neue Hybrid-Technik, umfassendere Einschränkungen bei der Aerodynamik. Die kommende Weltmeisterschaft wird vielleicht sogar weniger auf der Rennstrecke entschieden werden als in den Köpfen und Büros der Ingenieure.

658 Angestellte

Die Jagd auf Red Bull hat begonnen. Alle WM-Titel hat der österreichische Rennstall mit Sitz in England in den vergangenen vier Jahren eingefahren. Auch für das einschneidende Jahr 2014 ist man im Hause Red Bull zuversichtlich: „Wir haben schließlich Adrian Newey. Immer wenn es eine große Reglement-Änderung gab, hat er sich in Bestform gezeigt“, sagt Helmut Marko, der Motorsport-Berater des Konzerns.

250 Millionen Euro ließ sich Red Bull in dieser Saison den Erfolg kosten, den Personalstand hat man auf 658 erhöht. 2012 sind es 605 Mitarbeiter gewesen, wie aus dem jährlichen Bericht der britischen Handelskammer Companies House abzulesen ist. Auf 550 Angestellte kommt das Mercedes-Team, doch auch dessen Aufsichtsratsvorsitzender, Niki Lauda, kennt die Erfolgsformel: „Red Bull geht mit allem ans Limit, manchmal auch drüber. Wir müssen auch so denken“, sagt der Wiener.

Ein Wettrüsten bahnt sich an, in dessen Zentrum die klügsten Köpfe der Branche stehen. So verliert selbst Red Bull seinen leitenden Aerodynamiker an McLaren.

Den größten Aderlass erfährt wohl Lotus. Das Überraschungsteam der vergangenen Jahre soll über die beste virtuelle Windkanal-Abteilung (CFD) der Formel 1 verfügen. Deren Leiter wurde von Mercedes abgeworben, zwei weitere Top-Ingenieure wechselten zu Ferrari.

Die Italiener sehen sich als Red-Bull-Jäger Nummer eins, Teamchef Stefano Domenicali kündigte unlängst erst an: „Ferrari muss und wird in Zukunft liefern.“

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