Soll mehr Spannung erzeugen: Formel 1 plante neue Regel ab 2026

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Ab der nächsten Saison soll eine neue Regel in der Formel 1 wieder für mehr Spannung sorgen. Bereits heuer wurde die Änderung schon getestet.

Die Formel 1 kämpft mit einem alten Problem: zu wenig Action auf der Strecke, zu vorhersehbare Strategien. Nun plant die FIA einen Eingriff ins Regelwerk, der die Rennen wieder offener und spannender machen soll.

Formel 1: FIA plant Regeländerung

Künftig sollen zwei Pflicht-Boxenstopps vorgeschrieben werden. Hintergrund dieser Überlegung ist die zuletzt fehlende Spannung. Bei den letzten fünf Rennen siegten ausschließlich Fahrer, die mit nur einem Stopp durchkamen. Auch Mercedes-Pilot George Russell kritisierte, dass sich viele Rennen oft bereits in der ersten Kurve entscheiden.

Bereits Reifenhersteller Pirelli versuchte, mit Mischungsstrategien gegenzusteuern. So wurde etwa beim Großen Preis von Mexiko (C2, C4, C5) und in Austin (C1, C3, C4) jeweils eine Reifenmischung ausgelassen, um mehr taktische Abwechslung zu schaffen. Doch auch hier führte am Ende eine Einstopp-Strategie zum Sieg.

Gewünschter Effekt blieb aus, aber Regeländerung besser "für die Show"

Ein erster Testlauf der neuen Regel fand beim Großen Preis von Monaco statt – einem Rennen, das ohnehin nicht für spektakuläre Überholmanöver bekannt ist. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus: McLaren-Pilot Lando Norris gewann souverän von der Poleposition. Trotzdem wird das Konzept intern weiter diskutiert, um die Regel künftig auf alle Rennen auszuweiten.

Pirelli-Motorsportchef Mario Isola sieht in der möglichen Änderung dennoch Potenzial: Zwei Stopps seien besser "für die Show, weil sie mehr Unvorhersehbarkeit bieten". Man habe sich laut Isola bereits in der Vergangenheit mehrfach mit der Idee beschäftigt, doch Analysen zeigten auch Risiken. So bestehe die Gefahr, dass am Ende alle Teams auf dieselbe Strategie setzen. Zwar entstünden dadurch mehr Chancen für Undercuts, doch wirkliche taktische Vielfalt würde fehlen.

"Unerwartete Folgen vermeiden"

Isola schlägt daher einen Kompromiss vor: „Wir können auch zwei Stopps ohne Verpflichtung zur Verwendung unterschiedlicher Mischungen in Betracht ziehen, sodass die Teams dann verwenden können, was sie wollen.“ Auf diese Weise gäbe es in jedem Rennen mindestens zwei Boxenstopps und gleichzeitig mehr Freiheit in der Reifenwahl.

Für den Italiener steht fest, dass jede Regeländerung nur in einem engen Schulterschluss sinnvoll ist, um „unerwartete Folgen zu vermeiden“.

Bereits beim nächsten Treffen der Formel-1-Kommission soll das Thema offiziell besprochen werden. Auch die Fahrer wurden im Rahmen des Großen Preis von Mexiko über die Pläne informiert.

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