Chaos in Japan: Max Verstappen gewinnt - und ist Weltmeister

Chaos in Japan: Max Verstappen gewinnt - und ist Weltmeister
Der Niederländer siegte beim Grand Prix von Japan. Über den Titel durfte er sich erst Minuten später freuen.

Max Verstappen hat beim Grand Prix in Suzuka alles richtig gemacht. Der Niederländer fuhr einmal mehr ein fehlerfreies Rennen und gewann auf nasser Strecke souverän vor Sergio Pérez und Charles Leclerc.

Minutenlang war danach nicht klar, ob Verstappen den Titel schon fixiert hat. Dann wurde bekannt, dass für das verkürzte Rennen doch die volle Punktezahl vergeben wurde, da der Grand Prix nach der Roten Flagge noch einmal komplett neu gestartet wurde.

Damit ist Verstappen zum zweiten Mal in Folge Weltmeister.

"Das sind total gemischte Gefühle", sagte der 25-Jährige. "Das ist unglaublich. Ich hatte in diesem Jahr so ein tolles Auto, das ganze Jahr haben wir uns immer wieder verbessert." Zum Rennen sagte der Niederländer: "Hier in Japan zu gewinnen, zusammen mit Honda, ist unglaublich. Es ist schön, dass es gerade hier geklappt hat. Es hat so stark geregnet, ich habe kaum noch damit gerechnet, dass die Fans hier noch ein Rennen sehen werden."

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gratulierte: "Das muss nicht sein letzter Titel gewesen sein."

Regenchaos

Die wetterfesten Fans an der Rennstrecke und die Frühaufsteher vor den TV-Geräten in Europa mussten viel Geduld haben an diesem Sonntag. Bei starkem Regen kam es schon in der ersten Runde zu vielen Zwischenfällen. Für Sainz und Albon war der Grand Prix rasch vorbei. Pierre Gasly hatte eine Schrecksekunde, als er mit 250 km/h fast in einen Bergekran gekracht wäre, der bereits auf der Strecke war. 

Der Grand Prix wurde abgebrochen. Lange Zeit sah es danach aus, als würden die Fans gar kein Rennen mehr sehen. 

Doch nach einer Unterbrechung von 2:15 Stunden ging es hinter dem Safety-Car wieder auf die Strecke. Als das Rennen freigegeben wurde, wechselten die Fahrer rasch von den Regenreifen auf die Intermediates, kurz lag in diesem Chaos sogar Mick Schumacher in Führung.

Bald waren die Positionen wieder bezogen, Verstappen führte vor Leclerc. Unaufhaltsam zog der Niederländer davon, dahinter kämpfte der Monegasse gegen Sergio Pérez um den zweiten Platz. Am Ende konnte er sich hauchdünn durchsetzen.

Doch Leclerc war bei dem Manöver in der vorletzten Kurve von der Strecke gerutscht und hatte sich dabei einen Vorteil herausgefahren. Als die Fahrer bereits bei den Interviews standen, wurde Leclerc von einer Fünf-Sekunden-Strafe informiert, wodurch er hinter Pérez zurückfiel. Plötzlich gratulierte man Verstappen zum Titel.

Chaos in Japan: Max Verstappen gewinnt - und ist Weltmeister

Was war da los? Rein rechnerisch müsste nun Pérez noch Titelchancen haben. Experten rund um die Welt diskutierten im Internet. Doch bald wurde klar, dass für das verkürzte Rennen doch die vollen Punkte vergeben wurden. Der Grund dafür dürfte sein, dass das Rennen nicht vorzeitig abgebrochen wurde, sondern nach der Roten Flagge neu gestartet wurde. Nach Ablauf der Zeit wurde das Rennen dann gemäß der Statuten gestoppt.

Verstappen liegt im WM-Ranking damit 113 Punkte vor Pérez und kann damit um einen Zähler nicht mehr eingeholt werden. Leclerc hat einen Rückstand von 114 Punkten.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Die FIA hat das jetzt so entschieden, und Max hat sich das absolut verdient."

Fortsetzung am Montag

Für Verstappen und Red Bull wird es am Montag aber noch einmal spannend, dann stellt die FIA das Gutachten zur Kostendeckelprüfung der vergangenen Saison vor. Sollten Rennställe die Budgetgrenze von 148,6 Millionen Dollar überschritten haben, könnte es drastische Strafen geben. Im F1-Zirkus wird über Verfehlungen von Red Bull und Aston Martin spekuliert.

Kommentare