Krieg und Sport: Wie Putin Russland zurück aufs Spielfeld bringen will

Krieg und Sport: Wie Putin Russland zurück aufs Spielfeld bringen will
Sport ist essenzieller Bestandteil der russischen Politik. Wie realistisch ist die Rückkehr auf die internationale Bühne nach dem Ausschluss?

„Es ist wichtig, weiterzutrainieren“, findet Jewgeni Pluschenko. Der ehemalige Eiskunstlauf-Star forderte russische Sportler auf, „nicht aufzugeben“, auch wenn sie sich derzeit international kaum messen können. Zwar vermisse er die russische Flagge auf den großen Events, doch der Tag werde kommen, an dem sie wieder gehisst wird.

Wie weit dieser Tag in der Zukunft liegt, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. IOC-Präsident Thomas Bach deutete kürzlich in einem Interview mit dem Corriere della Sera an, dass es demnächst zumindest eine Auflockerung der Sport-Sanktionen gegen russische Athleten geben könnte: „Diejenigen, die sich vom Regime distanziert haben, sollen antreten können.“ Allerdings unter neutraler Flagge.

Nach mehr als sieben Monaten des Ausschlusses russischer Sportlerinnen und Sportler von Olympia, Weltmeisterschaften und Weltcups regt sich vielerorts auch die Kritik, wieviel Wert eine Goldmedaille überhaupt habe, wenn Favoriten aus Russland aus politischen Gründen der Start verwehrt blieb. Vor allem in Russland wird dieses Argument verstärkt wiedergegeben: Sportminister Oleg Matyzin glaubt, dass die russische Sportisolation nicht lange anhalten wird, weil der „globale Sport ohne Russland nicht möglich“ sei. „Ohne Russland ist der Weltsport unvollständig“, bekräftigte zuletzt Dmitri Tschernyschenko, Regierungsmitglied und ehemaliger Präsident des Organisationskomitees der Winterspiele in Sotschi 2014.

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