Lomachenko: Ein ukrainisches Boxgenie kämpft um sein Vermächtnis

Vasiliy Lomachenko vs. Masayoshi Nakatani
Im New Yorker Madison Square Garden boxt Vasiliy Lomachenko Samstagnacht gegen Richard Commey im Leichtgewicht.

"Mein ganzes Leben lang trainiere ich schon. Ich kenne kein Leben außerhalb des Boxsports. Ich kenne nur Boxen." Vasiliy Lomachenko ist besessen davon, sich ein Vermächtnis für die Ewigkeit aufzubauen. Für viele hat er das bereits, doch seit seiner Niederlage im Oktober 2020, muss sich der 33-jährige Ukrainer wieder zurückkämpfen.

Trotz einer Schulterverletzung (Riss in der Rotatorenmanschette) bestand Lomachenko damals auf den Kampf gegen Teofimo Lopez Jr. - und verlor nach Punkten. In seinem Comeback dominierte er im Juni Masayoshi Nakatani (TKO in Runde 9) und will gleiches auch Samstagnacht gegen Richard Commey zeigen. Ein neuerlicher Sieg würde ihm im neuen Jahr, den Weg zu einem WM-Kampf gegen den aktuellen Leichtgewichts-Champion George Kambosos Jr. ebnen.

Lomachenkos Schnelligkeit, Reaktion, seine Bewegungen und der Winkel, aus dem die Schläge kommen, sind außergewöhnlich. Nakatani konnte beispielsweise lediglich 12 % seiner Schläge landen. Richard Commey könnte es ähnlich ergehen.

396 Amateur-Kämpfe, 1 Niederlage

Der 34-jährige Ghanaer trifft am 11. Dezember im MSG auf einen "Loma", der noch nie so hungrig auf einen Sieg war. "Es ist, als würde man ohne Gürtel um einen Weltmeistertitel kämpfen", sagte Commey kürzlich in einem Interview.

Drei Weltmeisterschaftstitel in drei verschiedenen Gewichtsklassen (Feder-, Superfeder- und Leichtgewicht), vereinte Lomachenko in gerade einmal 12 Profi-Kämpfen - keinem Boxer vor ihm ist das jemals gelungen.

2008 und 2012 gewann er olympisches Gold. In 396 Amateur-Kämpfen verlor "Loma" nur ein einziges Mal. Sein Vater und heute noch Trainer Anatoly Lomachenko trainiert ihn seit seinem vierten Lebensjahr. Mit neun Jahren schickte Anatoly ihn zur Verbesserung seiner Schritttechnik in eine Tanzschule. Auch Fußball und Ringen zählten zu Lomachenkos Sportarten, bevor er sich mit 13 Jahren aufs Boxen festlegte - und seitdem den Sport und seine Zuschauer verzaubert.

Kommentare