Auf diese Österreicher gilt es bei der Leichtathletik-EM zu achten

Mit so vielen Sportlerinnen und Sportlern wie seit 70 Jahren nicht mehr, startet Österreich am 7. Juni in die Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom. 22 Aktive konnten sich für das Großereignis qualifizieren. Wie viele es bei den Olympischen Spielen in Paris sein werden, ist noch offen. Insgesamt haben 1.559 Athletinnen und Athleten aus 48 Nationen für die EM genannt.
"Die Zahl 22 freut mich sehr, das sind lauter junge Menschen, die Ziele haben, in der Früh aufstehen und hart arbeiten", sagt ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler. "Das Spektrum in den verschiedenen Sportarten ist groß, hinter jedem einzelnen steht eine Geschichte. Alle sind positiv aggressiv. Wichtig ist, dass jetzt alle gesund durchkommen."
Den gestiegenen Stellenwert der Leichtathletik zeigen auch neue finanzielle Anreize. Gemeinsam mit Sponsor Helvetia wurden Olympia-Prämien ausgehandelt. 205.000 Euro gibt es für Gold, 100.000 für Silber und 50.000 für eine Bronzemedaille. Der (von der Platzierung her) beste ÖLV-Athlet bekommt 17.500 Euro.
Ab Freitag werden bei der EM in Rom vor allem diese Sportlerinnen und Sportler im Fokus stehen.
- Victoria Hudson Die Speerwerferin stieß zuletzt mit überragenden 66,06 Metern mitten in die Weltspitze vor. "Diese Weite steckt noch in mir", sagt die 28-Jährige. "Ich bin gesund und werde den Wettkampf in Rom mit Selbstbewusstsein angehen. Ich bin im Kampfmodus, ich kenne kein Zögern und kein Zweifeln." Mit einer annähernd so starken Leistung wie zuletzt bei ihrem Rekordwurf in Eisenstadt ist eine Medaille in Reichweite.
- Lukas Weißhaidinger Auf den Diskuswerfer ist seit Jahren Verlass. Auch nach der Umstellung seiner Technik fliegt seine 2 Kilogramm schwere Scheibe regelmäßig über die 65-Meter-Marke. In der Diamond League kam er zuletzt auf Rang fünf. Dabei schien nur der derzeitige Supermann Mykolas Alekna aus Litauen in einer eigenen Liga zu sein. Dahinter geht es um Silber - auch für Weißhaidinger.
- Julia Mayer ist Österreichs Beste im Langstreckenlauf. Für den Olympia-Marathon ist sie bereits qualifiziert. Da die EM relativ knapp vor den Spielen ist, wird in Rom der Halbmarathon die längste Strecke sein. "Ich habe Olympia alles untergeordnet", sagt die 31-Jährige. "Aber ich habe im Training alles umsetzen können. Ich werde in Rom definitiv alles geben und mein schnellstes Ich zeigen." Ihr Plan ist, mit den etwas höher eingeschätzten Konkurrentinnen mitzulaufen - was dann geschieht, ist offen.
- Enzo Diessl Der Junioren-Europameister im Hürdensprint startet zum ersten Mal bei einem Großereignis in der allgemeinen Klasse, in der die Hürden sieben Zentimeter höher sind. Als Nummer 12 der Rangliste kommt der Mann aus Leibnitz nach Rom. "Mein Ziel ist auf jeden Fall eine weitere Bestleistung", sagt der 19-Jährige. "Ich bin super in Form. Aber die Leistungen der Konkurrenz kann ich nicht beeinflussen."
- Markus Fuchs 10,08 Sekunden benötigte der Sprinter im Vorjahr über die 100 Meter, so kurz, wie kein anderer Österreicher zuvor. Ob seiner aktuellen Leistungen darf Markus Fuchs (28) bei der EM direkt im Semifinale einsteigen. "Ich kann mich auf mich verlassen, dass ich da bin, wenn es darauf ankommt", sagt er. Der Druck sei groß, "aber den habe ich mir auch selbst auferlegt".
Frauen (11): Susanne Gogl-Walli (400 m), Victoria Hudson (Speer), Magdalena Lindner (100 m, 4x100 m), Julia Mayer (Halbmarathon), Verena Mayr (Siebenkampf), Isabel Posch (Siebenkampf, 4x100 m), Lena Millonig (3.000 m Hindernis), Katharina Stadler, Viktoria Willhuber (beide 4x100 m), Lena Pressler (400 m Hürden), Karin Strametz (100 m Hürden, 4x100 m)
Männer (11): Mario Bauernfeind, Timo Hinterndorfer, Peter Herzog, Dominik Stadlmann, Andreas Vojta (alle Halbmarathon), Enzo Diessl (110 m Hürden), Markus Fuchs (100 m), Leo Köhldorfer (400 m Hürden), Raphael Pallitsch (1.500 m), Tobias Rattinger (3.000 m Hindernis), Lukas Weißhaidinger (Diskus)
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