Japans Frust über die Corona-Spiele: "Fühlen uns im Stich gelassen"

Japans Frust über die Corona-Spiele: "Fühlen uns im Stich gelassen"
Die Olympischen Spiele werden auch im eigenen Land sehr kritisch gesehen, doch wie ist die Stimmung in Tokio wirklich?

"Banzai! Banzai! Banzai!" – mit diesem traditionellen japanischen Hochruf, der wörtlich Freude und Glück für 10.000 Jahre bedeutet, feierten viele Japaner anno 2013 die Vergabe der Olympischen Spiele durch IOC-Präsident Jacques Rogge an Tokio.

"Das Image war damals noch sehr positiv, und wir freuten uns auf die Sommerspiele 2020. Schon die ersten Spiele 1964 haben in Japan nach dem Krieg sehr viel Fortschritt gebracht und die Wirtschaft gefördert. Deshalb waren die Erwartungen und Hoffnungen hoch", erzählt die Japanerin Erina Saito.

Ihre Mutter ist Österreicherin, der Vater Japaner. Geboren ist sie in Japan, aufgewachsen in Osttirol – und seit zehn Jahren lebt die Handwerkerin und Fliesenlegerin wieder in der Millionenmetropole Tokio.

Japans Frust über die Corona-Spiele: "Fühlen uns im Stich gelassen"

Erina Saito erzählt von der Stimmung in Tokio

Hoffnung für Fukushima

"Die Spiele hätten ein Neuanfang sein sollen und ein Symbol für den Wiederaufbau von Fukushima. Doch schon damals war die Stimmung sehr gemischt." Die 28-Jährige erklärt, dass die Skepsis in der Bevölkerung gegenüber der Regierung größer war als den Spielen gegenüber, was an der Nuklearkatastrophe von 2011 lag.

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