Klimawandel, Corona und Co.: Ist Skifahren noch das Leiwandste?

Der Höhepunkt des Wir-Gefühls: Franz Klammer beim Abfahrtslauf der Herren am 3. Februar 1976.
Wie das Skifahren zum Identitätssymbol wurde und warum Österreichs Nationalsport von der Piste gedrängt wird.

Die Streif ist dem Österreicher so heilig wie das Schnitzel. Dem Nationalstolz tut die Debatte um Ischgl und geschlossene Pisten weh.

Lange Zeit galt: Jedes Kind in Österreich soll Ski fahren lernen. Doch in den vergangenen 30 Jahren haben sich die Teilnehmerzahlen an Schulskikursen fast halbiert. 1990 waren laut Institut für Freizeit- und Tourismusforschung noch 260.000 Schüler dabei, heute sind es nur noch 140.000. Bei den Erwachsenen gaben 1990 noch 60 Prozent an, aktive Skifahrer zu sein. Heute sagen 63 Prozent, dass sie nie Ski fahren.

Als Grund wird häufig die zunehmende Unleistbarkeit angegeben, doch es handle sich vor allem um einen „emotionalem Ausstieg aus dem Skifahren“, sagt Freizeitforscher Peter Zellmann. Insbesondere Großstadtjugendliche drängen immer weniger auf die Piste, die Konkurrenz durch andere Freizeitangebote wächst. Dazu kommt: 1996 wurde der verpflichtende Schulskikurs abgeschafft, viele Neo-Österreicher aus anderen Kulturkreisen denken gar nicht ans Skifahren. Die Skination hat ein Nachwuchsproblem.

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