Wie sich Österreichs Handballer den Traum von Olympia erfüllen wollen

Ein Handballspieler im roten Trikot wirft den Ball auf das Tor.
Das Sensationsteam der EM will bei der Olympia-Qualifikation wieder überraschen. Doch Sportdirektor Patrick Fölser weiß: "Jeder Gegner wird uns jetzt ernst nehmen“

Nach der EM mit Rang acht ist vor der Olympia-Quali. Österreichs Herrenteam will das kommende Turnier in Deutschland nützen, um die entstandene Euphorie zu prolongieren. Der Auftakt erfolgt am Donnerstag gegen Kroatien (20.15 Uhr/live auf ORF 1), danach folgen die Partien gegen Algerien und Deutschland.

„Die Quali ist ein echtes Highlight. Relativ knapp nach der EM wollen wir die Zuschauer, die wir für uns gewinnen konnten, weiter begeistern“, meint ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.

„Dieser achte Platz bei der EM wiegt schwer, wir sind etwas näher an die Weltspitze herangerückt.“ Weil man großen Nationen wie Spanien, Kroatien oder Deutschland Paroli geboten hat. „Die Quali ist quasi ein Sahnehäubchen, das war ja noch nie da.“

Die Voraussetzung ist nun ähnlich wie vor der EM, wie Fölser bestätigt: „Wir sind wieder nicht Favorit, eher der Underdog. Aber die anderen Mannschaften wissen jetzt, was wir können. Jeder Gegner wird uns jetzt ernst nehmen.“ Dennoch müsse man etwas Außergewöhnliches leisten, um eine Chance zu haben. „Olympia ist ein Traum, die Mannschaft brennt darauf.“

Das Team hat mit der Europameisterschaft die Zuschauer begeistert, was man auch am Zulauf in die Hallen merkt. „Das braucht unser Sport“, freut sich der Sportdirektor.

Ein Traum wurde wahr

Eric Damböck, Stütze bei den Fivers aus Margareten, spielte bei der EM noch einen Nebenrolle, kam über Kurzeinsätze nicht hinaus. Dennoch erfüllte sich vor Kurzem einen Traum, er wird mit der neuen Saison in die Schweiz zum HSC Kreuzlingen wechseln. „Für jeden Handballer ist es ein Traum irgendwann im Ausland zu spielen. Zuerst muss man sich in der HLA etablieren, dann kann man den nächsten Schritt wagen.“

Die Liga, so Damböck und Fölser übereinstimmend, sei in den letzten Jahren immer niveauvoller geworden, weshalb gute junge Spieler nachrücken würden. Fölser weiß, dass dies auch für das Nationalteam wichtig ist. „In Zukunft brauchen wir eine bessere Breite und noch mehr Vertrauen in die Jugend, damit wir künftig mehr Möglichkeiten haben.“

Die Beispiele Eric Damböck oder Constantin Möstl, der zu Lemgo wechselt, sollen Schule machen. „Ziel sollte es für jeden sein, als Handballprofi zu leben“, sagt Fölser. Das würde dem Nationalteam nachhaltig helfen. Damböck musste sich bei der Europameisterschaf mit einer Reservistenrolle begnügen, bei der Olympia-Quali wird es ihm wohl ähnlich ergehen. „Natürlich will jeder Spieler in der Startformation stehen, aber im Sinne des Teams hat man das zu akzeptieren. Es ist ja keine One-Man-Show, vielmehr ist die Chemie wichtig.“ Und diese hat Österreich so stark gemacht.

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