Handball-EM: Deutschland-Match als Höhepunkt und Charaktertest

Im letzten Test vor der EM verlor Österreich (re. Nikola Bilyk) gegen Deutschland mit 28:32.
Österreich kämpft gegen enttäuschte Deutsche um das beste Resultat bei einem großen Turnier.

Ein Heimspiel gegen Deutschland bei einer EuropameisterschaftÖsterreichs Handballer erleben am Montag (20.30 Uhr/ Live-Spielstand auf KURIER.at) den emotionalen Höhepunkt dieses Turniers. Abgesehen von der historischen Komponente (drei österreichische Siege in 33 Duellen) sorgt die Ausgangslage dieses Spiels für besondere Brisanz. Denn für Deutschland ist das große Ziel Semifinale nach dem 24:25 gegen Kroatien vor sechs Millionen TV-Zusehern in unerreichbare Ferne gerückt. Nur noch der dritte Platz in der Hauptrunde ist für den WM-Vierten möglich.

Für manche Akteure ist aber ein Spiel um Platz fünf in Stockholm nicht sehr verlockend, wie sie in der ersten Enttäuschung nach der Niederlage gegen die Kroaten zugaben. Die deutsche Teamführung hatte am Sonntag viel zu tun, um die Spieler wieder aufzurichten und sie von der Bedeutung eines positiven EM-Abschlusses zu überzeugen.

Das Spiel wird zum Charaktertest für die Deutschen hochstilisiert. „Ich habe in die Mannschaft reingehorcht und eine klare Antwort bekommen: Wir wollen weiter Vollgas geben“, verkündete Bundestrainer Christian Prokop.

Österreichs Plan

Für Österreich wäre das Erreichen des Spiels um Platz fünf der größte Erfolg im Herren-Handball. Mit einem überraschenden Erfolg gegen Deutschland hätten die Österreicher gute Chancen darauf.

Österreichs Teamchef Ales Pajovic wollte sich nicht mit dem Gemütszustand der Deutschen beschäftigen: „Ich kann nicht kontrollieren, wie sie ins Spiel gehen werden. Ich konzentriere mich lieber auf uns. “Der Slowene betonte nach der Video-Analyse die Stärke des Gegners: „Sie sind in der Mitte mit Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek sehr stark. Da ist es nicht einfach vorbeizukommen.“ Aber Pajovic hat natürlich einen Plan, wie er sein Team auf das Spielfeld schicken wird: „Wir haben ein paar Ideen, wie wir sie bewegen können. Wenn du es statisch probierst, dann haben wir keine Chance. Wir müssen Geduld haben, dynamisch spielen und nicht zu früh den Wurf nehmen.“

Österreichs Spielmacher Gerald Zeiner, weiß, was Österreich im Vergleich zu den Top-Nationen fehlt und was am Montag besser sein sollte: „Der Unterschied ist, dass wir in heißen Phasen die Kaltschnäuzigkeit haben vermissen lassen. Wenn wir das auch noch schaffen würden, dann könnten wir einmal einen solchen Gegner in die Schranken weisen. “

Das Vorhaben am Montagabend? Zeiner weiß, dass es schmerzhaft wird: „Wir müssen ihren Mittelblock in Bewegung bringen, damit sich Räume aufmachen. Das wird ein immenser Job werden und es wird ziemlich wehtun, wenn wir in diese Abwehr hineingehen.“

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