Harz im Handball: Der Klebstoff, der Traumtore ermöglicht

Harz im Handball: Der Klebstoff, der Traumtore ermöglicht
Im Profibereich ist das Harz nicht mehr wegzudenken. Torjäger Robert Weber erklärt warum.

Am Montag, 20.30 Uhr, geht es für Österreichs Team weiter bei der Handball-EM. In der Wiener Stadthalle ist Deutschland der vorletzte Gegner in der Hauptrunde

Aufmerksame Beobachter, die noch keine Handball-Experten sind, werden sich womöglich fragen, warum der Ball nach wenigen Minuten aussieht, als wäre er 15 Jahre alt.

Das liegt am Harz, das die Profis an ihren Händen kleben haben und das aus dem modernen Handball nicht wegzudenken ist. Österreichs Flügel Robert Weber erklärt: „Es ist ein Hilfsmittel, um den Ball griffiger zu machen.“ Besonders Spieler wie Weber, die von außen werfen, profitieren von den Möglichkeiten mit dem Pick oder Kleber, wie es in der Handballsprache heißt. „Es hilft bei den Effetbällen. Ein Wuzzler wäre ohne Harz nicht möglich.“ In seiner Jugend war die Verwendung noch verpönt. „Man will die Kids lehren, ohne Harz zu spielen. Im Profibereich ist es aber nicht mehr wegzudenken.“

Harz im Handball: Der Klebstoff, der Traumtore ermöglicht

Das Werfen mit Harz erfordert eine Umstellung. „Man rollt den Ball anders ab. Gib’ einem Anfänger einen vollgeklebten Ball und er wird nicht wissen, wo er hinwirft“, sagt Weber.

Damit sich die Bedingungen während eines zirka 90-minütigen Spiels nicht ändern, haben einige ihr Harz immer mit. „Manche kleben sich Tape-Streifen seitlich an die Schuhe und machen einen Patzer Harz drauf. Bei einem Timeout kann man dann immer wieder mal reingreifen.“

Die Reinigung der nicht wasserlöslichen Paste sei natürlich Routine. Weber lächelt: „Unser Physio hat immer Babyöl dabei. Es geht sofort runter, und die Hände sind schön sanft danach.“

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