Zweiter Anlauf zur Lizenz: Welche Hürden auf die Austria warten

Fußball, Admira - SV Ried
Vize-Präsident Harreither und Sharp verlängern ihr Sponsoring – ab Mittwoch ist die Bundesliga am Zug.

Das Aufwärmprogramm zum abendlichen Spiel der Austria gegen Ried hatte es in sich. Denn die Zeit setzte die violetten Gremien wegen der zu erbringenden Lizenz-Unterlagen gehörig unter Druck, man kam bei diversen Sitzungen ins Schwitzen. Bis Mittwoch hat man Zeit, sich diesem Finanz-Pressing zu entziehen und die Lizenz in der zweiten Instanz zu beantragen. Gelingt dies nicht, bleibt nur noch der Gang vor das Schiedsgericht.

Am Abend duellierten sich die dann Veilchen mit Ried und kamen zu einem schwachen und enttäuschenden 2:2, danke eines späten Tores durch Djuricin in der Nachspielzeit.

Davor zeichnete sich schon gegen Dienstagmittag eine positive Lösung ab, zunächst verlängerte Partner Sharp die Sponsoring-Tätigkeit, danach verkündete auch Vize-Präsident Raimund Harreither, dass er seine finanzielle Zuwendung um drei weitere Jahre ausweitet. „Es ist ein Zeichen, es geht um den Verein. In den letzten Tagen gab es eine Welle der Unterstützung für die Austria, in diesem Sog wollen einige helfen“, so Harreither zuversichtlich.

 

Treibende Kraft

Der Vize-Präsident ist seit dem Bescheid, dass die Austria in erster Instanz keine Lizenz erhielt, die treibende Kraft im Hintergrund, führt Sponsoren-Gespräche und ermunterte auch Mitglieder der Gremien Aufsichtsrat und Verwaltungsrat, für eine Bankgarantie zu bürgen oder selbst Geld in die Hand zu nehmen. Sieben an der Zahl sollen es mittlerweile sein, die einen fünfstelligen Betrag in die leere Austria-Kassa überweisen.

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Walter Kraus, Geschäftsführer von Sharp, wollte mit der Verlängerung des Sponsoring auch mit gutem Beispiel vorangehen. „Die seitenfüllenden Meldungen über die Austria in den auflagenstärksten Tageszeitungen Österreichs lassen erkennen, welch wichtigen Platz die Austria in unserer Gesellschaft einnimmt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir, Flagge zu zeigen und unseren Beitrag leisten zu dürfen.“

Am Mittwoch müssen sämtliche Unterlagen der Veilchen bei der Bundesliga abgegeben werden. Es gibt soweit Bankgarantien und Geldflüsse, manche Formalitäten müssen noch schriftlich ausformuliert und morgen der Liga übergeben werden. Ob der strategische Partner Insignia aktiv mithilft und die erste Rate von drei Millionen nicht wie geplant Ende April, sondern schon etwas früher überweist, ist immer noch nicht klar.

Weitere Hürden

Der Erhalt der Lizenz, so er gelingt, wäre für die Austria nur die erste Hürde, die es zu nehmen gilt. Die weiteren warten schon – und sie werden wohl noch höher sein. Denn es gilt den Verein mittelfristig zu sanieren, daneben benötigt es dringende Antworten auf sich aufdrängende Personalfragen.

Die Generalversammlung, wegen Corona verschoben, wird wohl erst gegen Sommer nachgeholt. Dort wird über den Präsidenten entschieden. Auch im sportlichen Bereich braucht man bald Klarheit: Wer wird Sportdirektor, wer neuer Trainer? Zahlreiche Interessenten haben sich in der vergangenen Woche gemeldet.

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