2:2 gegen Ried: Die Wiener Austria enttäuscht auch auf dem Platz

2:2 gegen Ried: Die Wiener Austria enttäuscht auch auf dem Platz
Die Wiener retteten daheim gegen Ried ein Unentschieden und liegen in der Quali-Gruppe weiter zwei Punkte hinter Hartberg.

Abseits der Finanzprobleme wird bei der Wiener Austria auch noch Fußball gespielt. Zum Beispiel daheim gegen Ried. Und da lief es am Dienstag-Abend ähnlich holprig wie in Sachen Lizenz. Denn die Wiener standen kurz vor einer Niederlage, ehe man doch noch ein 2:2 rettete.

AUSTRIA WIEN - SV RIED 2:2 (1:1)
Tor: 
0:1 (2.) Reiner, 1:1 (22., Elfmeter) Sarkaria, 1:2 (78.) Grüll, 2:2 (91.) Djuricin.
Gelbe Karten: Demaku, Monschein bzw. Boateng.
Austria: Pentz - Ebner (79. Monschein), Handl (52. Teigl), Madl, Zwierschitz - Martel, Demaku (81. Zeka) - Fitz, Wimmer, Sarkaria - Djuricin.
Ried: Sahin-Radlinger - Kerhe, Reiner, Boateng, Lercher (90. Gragger) - P. Schmidt (46. Bajic), Lackner, Offenbacher, Satin (94. Reifeltshammer) - Borsos (46. Grüll), Canadi (83. Nutz).

Schon 80 Sekunden machten die Wiener dasselbe Gesicht wie vor einer Woche bei der Lizenz-Verweigerung. Die Unterkiefer verloren das Duell mit der Schwerkraft.

Denn Rieds Reiner traf nach einem Eckball zum 0:1, bis dahin war die Austria nicht einmal über der Mittellinie.  Durchaus durfte man von einem violetten Fehlstart par excellence sprechen.

Der Schock saß nur kurz tief, die Austria erwachte aus dem anfänglichen Schlaf und wurde auch gefährlich durch Fitz mit einem Schuss und Madl mit einem Kopfball an die Stange. Der Ausgleich fiel aus einem eher lachhaften Elfer.

Djuricin ging nach einem Zweikampf mit Boateng zu Boden, Schiri Eisner gab zur Überraschung fast aller Strafstoß. Vor der Ausführung schnappte sich Sarkaria den Ball vor Djuricin, nach einer kurzen, intensiven Diskussion traf er zum 1:1 (21.).

Fußball, Admira - SV Ried

Danach hatte die Austria Ried, an neun Positionen verändert im Vergleich zum letzten Spiel, voll im Griff. Djuricin und Demaku hatten noch weitere - wenngleich nicht zwingende - Chancen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte präsentierte sich die Austria hellwach und kassierte immerhin kein Tor innerhalb der ersten 80 Sekunden, obwohl Ried drängte.

Der eingewechselte Grüll fand nach grobem Schnitzer von Sarkaria für Ried die Topchance zur Führung vor, schoss nur knapp am langen Eck vorbei.

Nach einer besseren Phase der Austria kam Ried im Finish wieder auf und ging diesmal wirklich durch Grüll in Führung. Der gewann einen Zweikampf gegen den sich stümperhaft anstellenden Zwierschitz und schob zum 1:2 ein (78.).

2:2 gegen Ried: Die Wiener Austria enttäuscht auch auf dem Platz

Die Austria versuchte, einen Punkt zu retten. Eine abgefälschte Flanke von Georg Teigl landete am Lattenkreuz (82.), in der Nachspielzeit war Djuricin zur Stelle: Er verlud nach Sarkaria-Zuspiel einen Ried-Verteidiger und schoss trocken zu seinem vierten Saisontor ein.

Spätestens mit Abpfiff rückten die wirtschaftlichen Sorgen bei der Austria wieder in den Vordergrund. Die Unterlagen, um die Lizenz für die kommende Saison im zweiten Abdruck zu bekommen, mussten bis 23.59 Uhr geschickt werden. Aus Wien-Favoriten wurde Zuversicht verlautet. Innerhalb von sieben Tage muss die Entscheidung fallen.

  • STIMMEN ZUM SPIEL

Peter Stöger (Austria-Trainer): "Wenn ein Spiel so läuft und wir den Ausgleich so spät machen, sind wir nicht unglücklich. Wenn ich aber das Spiel anschaue, welche Überlegenheit wir hatten, Ballbesitz und Standardsituationen, ist der Punkt für uns nicht genug vom Gefühl her. Aber wir haben es dem Gegner für sein Offensivspiel zu einfach gemacht, zu Tormöglichkeiten zu kommen. Das Ergebnis ist eigentlich enttäuschend, aber es ist glücklich, wenn man das Tor am Ende macht."

Andreas Heraf (Ried-Trainer): "Es ist wichtig, dass wir uns im Abstiegskampf ein bisschen Luft verschafft haben. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ein Dreier drin gewesen wäre. Das wäre eine richtig coole Geschichte gewesen. Aber wir können auch mit dem Punkt leben. Ich habe einen 29-Mann-Kader, wir haben 29 fitte Spieler. Da habe ich die Qual der Wahl. Vom Verlauf des Spiels bin ich enttäuscht. Wenn du einen Elfer gegen dich bekommst, der an Lächerlichkeit grenzt und am Ende den Ausgleich bekommst, tut das doppelt weh."

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