Zweite Bilanz einer Trennung: Rapid sammelt weiter Pluspunkte

Fußball, Austria Wien - Sturm Graz
Was fiel in der zweiten Runde des Bundesliga-Play-offs positiv auf? Was blieb hingegen negativ in Erinnerung?

Der KURIER lässt auch die zweite Runde der Meister- und der Qualifikationsgruppe Revue passieren ...

+ Sturms Auswärtsbilanz: Zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen feierten die Grazer einen Zu-Null-Erfolg gegen die Austria. Auf ein 1:0 in der Merkur-Arena folgte am Sonntag ein 1:0 in der Generali Arena. Sturms Auswärtsbilanz ist mit nur zwei Niederlagen in insgesamt zwölf Spielen in dieser Saison durchaus beachtlich.

+ Rapids Erfolgslauf: In Wien-Hütteldorf geht es ja immer schnell: Nach drei Erfolgen innerhalb von acht Tagen ist natürlich wieder einmal alles in Ordnung. Das 2:0 bei Wacker Innsbruck war völlig verdient, hätte allerdings noch wesentlich höher ausfallen müssen. Doch Christoph Knasmüllner hätte am Samstag am Tivoli wohl nicht einmal einen Autobus getroffen.

 

+ WAC-Antwort: Der Start in die Meistergruppe war für die Wolfsberger mit der 0:3-Heimniederlage gegen den LASK ernüchternd verlaufen. In St. Pölten konnte sich die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer umgehend rehabilitieren. Nach einer starken Schlussphase gab es einen 3:1-Erfolg und damit den ersten Sieg seit dem 11. November 2018. Mit seinem ersten Treffer im WAC-Dress konnte Romano Schmid endlich zeigen, dass vielleicht doch so viel in ihm steckt wie immer behauptet wird.

+ Mattersburgs zweite Hälfte: In der zweiten Spielklasse waren die Burgenländer gegen Hartberg in acht Spielen (5 Siege, 3 Remis) ungeschlagen geblieben. In der obersten Spielklasse hatte es hingegen im Herbst zwei Niederlagen gegeben. Am Samstag drehte Mattersburg den Spieß aber um: Dank dreier Tore in der zweiten Spielhälfte gab es gegen den neuen Angstgegner einen klaren 3:0-Erfolg.

+ Salzburger Individualität: Die Einschätzung, ob die Leistung des Tabellenführers beim 2:0 gegen den LASK meisterlich war, bleibt dem Betrachter überlassen. Aber im Fußball zählt nur das Ergebnis und nicht die Haltungsnote. Und dieses spricht für die Salzburger. Entscheidend war am Sonntag sicher die höhere individuelle Klasse der Salzburger. Wie etwas Torjäger Munas Dabbur beide Tore perfekt vorbereiten konnte, unterstreicht diese These.

 

- Austrias Krise: Der Trainerwechsel hat den Wienern rein gar nichts gebracht. Im dritten Spiel unter Robert Ibertsberger setzte es die dritte Niederlage. Nur ein Tor wurde erzielt, kein einziges aus dem Spiel heraus, denn der Ehrentreffer beim 1:5 in Salzburg entsprang aus einem von Sax verwerteten Elfmeter. Austria ist Letzter in der Meistergruppe und liegt damit auf jenem Platz, der als einziger fix keine Chance auf einen Europacupplatz lässt.

- Innsbrucker Auftreten: Nach dem verdienten 2:0-Erfolg bei Hartberg war in Tirol die Hoffnung groß, dass Wacker eine Erfolgsserie starten wird können. Gegen Rapid wurde diese schon wieder beendet. "Wir haben nicht gut verteidigt, das war weit von dem weg, was wir wollen. Jeder Rapid-Angriff war eine Torchance, das kann es nicht sein. Wir haben das richtig schlecht gemacht", kritisierte Trainer Thomas Grumser.

 

- Spielniveau in der Südstadt: Was Admira und Altach am Samstag den 1.850 Zuschauern in der Qualifikationsrunde boten, hatte wenig mit Fußball zu tun. Dass es ein Unentschieden und keinen Sieger in diesem Spiel gegeben hat, war durchaus gerecht. Vieles blieb ein Rätsel, besonders die Ausrichtung der Südstädter, die nach der glücklichen 1:0-Führung durch ein Eigentor von Zech in der Startphase das knappe Ergebnis nur über die Zeit bringen wollten, aber trotzdem bei Altacher Standards schlafmützig agierten.

- Hartberger Rückfall: Der Aufsteiger kommt im Frühjahr einfach nicht auf Touren. Nach dem 0:3 in Mattersbur sind die Oststeirer nun schon zehn Spiele ohne Sieg. Das Tabellenende und damit der Abstiegsplatz rückt immer näher. Aktuell beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Admira nur mehr zwei Punkte. Dazu haben die Hartberger den Nachteil bei Punktegleichheit hinter die Südstädter, aber auch hinter Wacker Innsbruck gereiht zu werden, weil sie im Gegensatz zu den Gegnern im Abstiegskampf den Grunddurchgang mit einer geraden Punkteanzahl beendet hatten.

- LASK-Effizienz: Es war schon beeindruckend, wie die Linzer im Schlager am Sonntag Salzburg in der ersten Hälfte unter Druck gesetzt haben. Doch gleichzeitig wurde aufgezeigt, was noch zum ganz großen Wurf fehlt: Zu viele Chancen blieben ungenützt. Und ohne Tore kann man im Fußball bekanntermaßen nicht gewinnen.

 

 

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