Zwei Millionen fürs Trainingszentrum: "Ein Freudentag für Rapid"

Vom Dach des Trainingszentrums: Die Stadt Wien finanziert Rapid neben dem Trainingsplatz einen neuen (re.)
Mit Sportstadtrat Peter Hacker wurde der Umbau im Prater präsentiert. Die Gründung eines Frauen-Teams von Rapid rückt näher.

Am Mittwoch hat Peter Hacker das neue 50-m-Becken im Stadionbad mit einem herzhaften Sprung ins kalte Wasser eröffnet. Tags darauf eilte der Wiener Gesundheitsstadtrat von einem seiner vielen Corona-Termine schon wieder in den Prater. Nach 15 Monaten Pandemie-Bekämpfung ist es dem SPÖ-Politiker ein offensichtliches Anliegen, zu zeigen, dass er auch ein anderes, wichtiges Ressort führt: In seiner Funktion als Sportstadtrat setzte Hacker einen Meilenstein für Rapid.

„Mit insgesamt 150 Millionen Euro für unseren Sportstätten-Entwicklungsplan arbeiten wir das größte Investitionspaket für den Wiener Sport seit Jahrzehnten ab. Mein grünes Herz muss strikt von meiner Funktion getrennt sein. Deswegen freut es mich besonders, dass es von Rapid ein Projekt gibt, das alle Förder-Vorgaben erfüllt“, erklärte der deklarierte Rapid-Fan.

Zwei Millionen fürs Trainingszentrum: "Ein Freudentag für Rapid"

„Das ist ein riesiger Freudentag für Rapid“, betonte Geschäftsführer Christoph Peschek.

Präziser Doppelpass

Im Wahlkampf 2019 um den Rapid-Präsidenten waren Peschek und Hacker zwei Schlüsselspieler und trotz der gleichen Parteifarbe einander nicht immer grün. Mittlerweile spielen die beiden Roten präzise Doppelpässe.

Als klar war, dass die Hütteldorfer gute Chancen auf Förder-Millionen haben, wurde die geplante Präsentation des Trainingszentrums nach hinten verschoben. Unternehmer Michael Tojner steigt mit seinem Unternehmen VARTA wie berichtet als Namenssponsor für die Nachwuchs-Akademie im neuen Trainingszentrum im Prater ein.

Am Mittwoch wurden noch nicht alle Details verraten, auch mit Tojner wird es noch einen grünen Feiertag geben. Derzeit wird im Funktionsgebäude umgebaut. Im zweiten Stock startete der 25-jährige Tamas Szanto nach seinem erzwungenen Karriereende (Knorpelschaden) gerade eine erste Einschulung ins Sport-Management.

Sechs Millionen von der Stadt

Ein paar Meter entfernt erklärte Hacker den Förderplan. Insgesamt sechs Millionen werden von der Gemeinde im Prater in sieben Trainingsplätze und deren Beleuchtung investiert. Teils profitiert der ÖFB (siehe unten), teils der Wiener Fußball-Verband und eingemietete Vereine wie Elektra, und zu einem Teil Rapid.

Die Stadt finanziert dem Verein zwischen U2 und Trainingszentrum einen neuen Rasenplatz, inklusive Rasenheizung, Bewässerungssystem und Flutlichtanlage.

Zwei Millionen fürs Trainingszentrum: "Ein Freudentag für Rapid"

Zwei-Millionen-Förderung: Das neue Feld (in hellgrün)

„Das ergibt ein Volumen von zwei Millionen Euro für Rapid“, erklärt Hacker im KURIER-Gespräch.

Neben Peschek strahlte auch Sportdirektor Zoran Barisic, der Hacker beim Heimspiel gegen den LASK als Ehrengast begrüßen wird.

Ein Wunsch als Auftrag

In der offiziellen Aussendung ist auch vom Frauen-Fußball zu lesen. Ein Signalwort, das Hacker bewusst gesetzt hat: „Eine Zwei-Millionen-Stadt braucht ein ordentliches Derby. Und das nicht nur bei den Herren, sondern auch bei den Frauen.“ Anders als die Austria verzichtet Rapid noch.

Bisher hat der Verein kommuniziert, dass noch nicht genug Plätze vorhanden wären, um Mädchen oder Frauen darauf spielen zu lassen: Erst wenn das insgesamt acht Millionen teure Trainingszentrum fertig ist, könnte es auch Frauen im Rapid-Dress geben.

Als Polit-Routinier, der Hacker ist, packte er das Thema in die Verhandlungen: „Mir ist der Frauen-Fußball in Wien wirklich wichtig. Von der Rapid wurde mir nun versprochen, sobald als möglich ein Frauen-Team zu gründen.“

Im und rund um den Prater wird nicht nur fleißig gebaut, sondern auch gefördert. „Wir haben die Projekte mit einem Volumen von rund sechs Millionen auf zwei Pakete aufgeteilt: 2021 ist Rapid dran, bis 2023 die weiteren Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen“, erklärten Sportstadtrat Peter Hacker und Anatol Richter (MA 51) im Rapid-Trainingszentrum.

Größter Nutznießer von Phase zwei ist der ÖFB.  „Wir gratulieren Rapid zum  Trainingszentrum. Der ÖFB freut sich, dass auch wir über verschiedene Kooperationen profitieren“, sagte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Konkret geht es um die Renovierung von fünf Rasen-Plätzen und  einem Kunstrasen (sowie deren Beleuchtung), die vom ÖFB, dem Wiener Verband und vielen kleineren Vereinen genutzt werden.

Als  Geste des Dankes lädt der ÖFB 50 Wiener Pflegekräfte zum EM-Test gegen die Slowakei ein.

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