Seit fünf Jahren bastelt Rapid am Trainingszentrum. Einen offiziellen Termin im Prater gab es immer noch nicht. Während die Austria mit Partner „Insignia“ zumindest neuen Mut schöpft, fehlen in Hütteldorf verbindliche Neuigkeiten. „Das ist die wichtigste Entscheidung seit dem Stadionbau. Es wird das wichtigste Projekt für dieses Jahrzehnt. Da muss alles passen“, erklärt ein Präsidiumsmitglied den noch ausbleibenden weißen Rauch für das Acht-Millionen-Projekt im Prater.
Geschäftsführer Christoph Peschek beruhigt: „Wir sind dabei, die allerletzten Details zu klären. Es bleibt dabei: Im Spätherbst wollen wir das Trainingszentrum in der geplanten ’Europa-League-Variante’ in Betrieb nehmen.“
Das heißt, das 2019 gekaufte Funktionsgebäude am Elektra-Platz wird adaptiert und zwei zusätzliche Rasenplätze entstehen.
Training im Originalmaß
Der größte Vorteil könnte sein, dass dann erstmals genau so trainiert werden kann, wie im Allianz Stadion gespielt werden soll. Nämlich auf einem Feld, das 105 x 68 m groß ist (und nicht wie bei den meisten Trainingsplätzen in Österreich kleiner).
Sponsor Tojner
Wie vom KURIER am 20. November 2020 berichtet, wird das Trainingszentrum in Kooperation mit Michael Tojner verwirklicht.
Über die Details der Umsetzung wurde lange gefeilscht. Der Milliardär, der seit vielen Jahren den Rapid-Nachwuchs unterstützt, hatte angedacht, die Errichtung zu finanzieren. Eine anschließende Schenkung an den Verein war eine Variante.
Da der Unternehmer berühmt, aber auch berüchtigt für seine Deals und geschickt platzierten Gegenleistungen ist, wollte die Mehrheit im Verein lieber „eine herkömmliche Zusammenarbeit“. Zuletzt gab es wieder Hausdurchsuchungen in der Zentrale des 54-jährigen Niederösterreichs.
Tatsächlich wird Tojners weltweit erfolgreicher Batterien-Konzern VARTA das Namenssponsoring übernehmen. „So eine klar definierte Sponsor-Gegenleistung ist uns als Verein lieber“, sagt einer der Involvierten. Ob dadurch beim Verein mehr Kosten hängen bleiben? „Es ist durchgerechnet, es geht sich für Rapid alles aus.“
Erprobte Partner
Begleitet wird der Aus- und Umbau vom Institut für Sportstättenbau (IFS) – so wie bei der erfolgreichen Umsetzung des Allianz Stadions.
Wie wichtig es war, schon vorab das Funktionsgebäude (um rund drei Millionen) zu erwerben, zeigt sich in der laufenden Meisterschaft. Erstmals können die Profis gemeinsam Frühstücken und Mittagessen. „Viele Spieler bleiben noch länger, um gemeinsam Darts oder Karten zu spielen“, berichtet Thorsten Schick. „Wir sind dadurch als Mannschaft noch enger zusammengewachsen.“
Heute soll beim 332. Derby gegen die wiedererstarkte Austria der nächste Beweis dafür erbracht werden.
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