Am Montag nahm Tabellenführer LASK als erster Bundesliga-Klub wieder das Training – mit fixen Kleingruppen zu je sechs Spielern. Stürmer João Klauss fehlte bei der ersten Einheit allerdings ebenso wie Trainer-Assistent Andreas Wieland. Beide waren bei Coronavirus-Tests positiv, die der LASK von einem Salzburger Labor täglich durchführen lässt (Kosten: 4.000 bis 5.000 Euro pro Tag).
Weitere Tests brachten dann allerdings ein negatives Ergebnis. "Stand gestern sind wir alle nicht infektiös. Es waren leicht positive Tests", meinte Siegmund Gruber während des Medientermins im Rahmen des Trainingsstarts auf dem Rasen in der Paschinger Raiffeisen Arena.
Dass der LASK-Präsident und auch sein Vize Jürgen Werner persönlich im Stadion waren, überraschte ebenso wie die Anwesenheit von rund 40 Journalisten, Fotografen, Kamerateams und Technikern. Denn davon, dass auch für sie alle das Betretungsverbot von Sportstätten nicht mehr gilt, ist in der seit Montag geltenden Verordnung 162 des Gesundheitsministeriums zur Coronavirus-Krise nichts zu lesen (siehe unten).
Dass der LASK zu einer Pressekonferenz geladen hatte, sorgte laut KURIER-Information schon am Sonntag in der Bundesliga für Irritationen. Am Montagnachmittag war die Vorgehensweise auch ein Thema bei einer Videokonferenz der Pressesprecher der Bundesliga-Klubs. Mit folgendem Ergebnis: Es wird eine Anfrage beim Ministerium wegen einer Präzisierung des Erlasses gestellt.
LASK-Präsident Gruber rechtfertigte den Medientermin vor dem Trainingsstart. Man habe diesen Zeitpunkt bewusst unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen so gewählt, weil ab jetzt jedes Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden werde. Auch Interviews seien mit direktem Kontakt verboten. Vizepräsident Werner meinte zum Aufreger gegenüber dem KURIER: „Wir haben uns natürlich erkundigt. Das Stadion ist für uns rechtlich gesehen eine Betriebsstätte und daher ist der Termin möglich gewesen.“
Am Dienstag geht es auch beim ersten LASK-Verfolger Salzburg los - ohne einen Medientermin vor Ort. "Weil das Betreten der Bundesliga-Sportstätten laut Erlass des Ministeriums für Gesundheit nur für 'Spitzensportlerinnen und Spitzensportler erlaubt ist, die dort ihre berufliche Tätigkeit ausüben', besteht für Medienvertreter leider keine Möglichkeit, beim morgigen Trainingsauftakt des FC Red Bull Salzburg mit dabei zu sein", verlautbarten die Salzburger in einer Stellungnahme. Dafür findet eine virtuelle Presskonferenz zu Mittag statt - mit Sportdirektor Christoph Freund, Trainer Jesse Marsch und Max Wöber.
Die Salzburger trainieren im Trainingszentrum Taxham – wie vom Gesundheitsministerium vorgeschrieben – in vier Kleingruppen zu je sechs Spielern (darunter auch ein Torhüter). Zwei Gruppen kommen am Vormittag zusammen, zwei am Nachmittag. Benutzt werden neben den Kabinen im Trainingszentrum auch jene in der nahen Red-Bull-Arena – damit es zu keinem Kontakt der vier Gruppen kommt.
Alle verletzten Salzburger Spieler wie etwa Hwang oder Junuzovic sind während der Zwangspause wieder fit geworden. Fehlen wird nur Mo Camara. Der 20-Jährige war Anfang März wegen eines Todesfalls in der Familie in seine Heimat Mali gereist, die Rückkehr war aufgrund der Reisebeschränkungen bisher noch nicht möglich.
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