WM-Qualifikation: Harmlose Österreicher verlieren in Dänemark
Die Rollenverteilung war am Ende des Abends in Kopenhagen glasklar. Die Dänen feierten nicht nur ein wenig glanzvolles, aber absolut verdientes 1:0, sondern vor allem das soeben fixierte Ticket für die WM 2022 in Katar. Davon träumt Österreich immer noch, doch nach der Niederlage ist Platz zwei in der Gruppe außer Reichweite. Weshalb nur noch Dank der Nations League die Hintertüre über das Play-off bleibt: Im März 2022 müssten zwei Siege in Folge her.
Teamchef Franco Foda hatte zwei Änderungen im Vergleich zum Färöer-Spiel vorgenommen, Grüll und Posch rutschten in die Startelf. Dazu rückte Ilsanker ins zentrale Mittelfeld vor, Laimer agierte diesmal über die rechte Flanke, bei Ballbesitz in einem 4-2-3-1-System.
Die Vorfreude auf die WM-Qualifikation entzückte 35.000 dänischen Fans, ließ sie singen und schreien. Die Stimmung im Parken von Kopenhagen war knisternd und überschäumend, die Hymne trällerten sie a cappella. Dänemark wollte dann auch auf dem Platz von Beginn an Österreich emotional überrennen, Poulsen wurde nach vier Minuten per Kopf vorstellig.
Nach dem ersten überstandenen Schwung vermochte Österreich ein wenig Ruhe ins Spiel zu bringen, wenngleich ein Angriffspressing kaum möglich war bzw. nicht richtig angestrebt wurde. So trachtete man in erster Linie defensiv kompakt zu stehen und die Dänen vom eigenen Tor fernzuhalten, was nicht immer gelang. Tormann Bachmann musste in höchster Not gegen Skov (23.) und gegen Damsgaard retten (31.).
In der Offensive zeigte sich das Foda-Team nicht präsent, abgesehen von einem Hinteregger-Kopfball nach einem Freistoß strahlte man keine Gefahr aus. Die Gelegenheiten für ein schnelles Umschalten ergaben sich viel zu selten, auch weil die Dänen Obacht walten ließen. Torlos zog man sich sodann in die Pause zurück.
Doch es sollte nicht mehr lange so bleiben. Österreich wollte im Ballbesitz in die Tiefe spielen, die Dänen fingen den Pass ab und konterten die Österreicher im eigenen Stadion aus. Delaney spazierte durch die Reihen und servierte Linksverteidiger Maehle das 1:0 perfekt (53.).
Es half alles nichts
Österreich hatte als Partyschreck und Spielverderber auftreten wollen, doch dazu war man im Spiel mit dem Ball viel zu harmlos, um Gefahr für das dänische Tor kreieren zu können. Foda wechselte von einer Vierer- zu einer Dreier-Kette in der Abwehr, im Finish wurde wieder retour getauscht. Es half alles nichts.
Zwischenzeitlich hatte man Glück, dass es nach einem Foul von Bachmann an Delaney nicht Elfmeter, sondern eine Abseitsstellung des Dänen gab. Die Gastgeber legten nicht entscheidend nach und liefen dennoch nicht Gefahr, die Führung zu verspielen. Österreich schoss in 90 Minuten nur ein Mal aufs Tor, ein numerischer Ausdruck der Harmlosigkeit. Die zwei November-Länderheimspiele gegen Israel und Moldau dienen nun einer gezielten Vorbereitung für das Play-off.
1:0 Maehle (53.)
Dänemark (3-4-3): Schmeichel; Christensen, Kjaer, Vestergaard; Wass (89. Noergaard), Delaney (90. Jensen), Höjbjerg, Maehle; Skov Olsen (77. Stryger Larsen), Poulsen, Damsgaard (44. Dolberg).
Österreich (4-2-3-1): Bachmann; Trimmel, Posch, Hinteregger, Alaba; Ilsanker (72. Onisiwo), Grillitsch; Laimer (83. Kainz), Sabitzer, Grüll (83. Gregoritsch); Kara (77. Schaub).
Gelbe Karten: Wass; Trimmel, Sabitzer
Weitere Spiele in Gruppe F:
Färöer – Schottland 0:1,
Israel – Republik Moldau 2:1.
Tabelle:
1. Dänemark 24/8
2. Schottland 17/8
3. Israel 13/8
4. Österreich 10/8
5. Färöer 4/8
6. Republik Moldau 1/8
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