Tragödie mit Ukraine-Bezug
Auch vor 20 Jahren, als Österreich zum letzten Mal vor einer WM in die Play-off-Phase gekommen war, musste ein Spiel (Israel) verschoben werden. Auch damals wegen einer Tragödie mit Ukraine-Bezug.
Eine von Tel Aviv gestartete Maschine stürzte ins Schwarze Meer. 76 Menschen starben. Ein Terroranschlag wurde vermutet, weil die Lage in Israel extrem angespannt war.
Dass die Tupolew der Sibir Air irrtümlich von einer ukrainischen Flugabwehrrakete getroffen worden war, stellte sich erst später heraus. Als neun ÖFB-Nationalspieler auf Bitten ihrer Familien dem damaligen Teamchef Otto Baric ( Dezember 2020/Covid) eine Israel-Reise längst verweigert hatten. Und als von einer Verlegenheitself ein unerwartetes 1:1 erreicht worden war. Dank einem Freistoß-Tor von Andreas Herzog. „Obwohl der Andi schon zu schwach zum Stehen war“, sagt Zelkjo Vukovic. schmunzelnd. Jener gebürtige Kroate, der als 39-jähriges Teambaby zum Turm in der Abwehrschlacht wurde.
Wie Vukovic zum Teamdebüt gelangte – diese Story hat er jetzt dem (damals im Ramatgan Stadion auf seinem Kommentatorenplatz mit Orangen und Feuerzeugen beschossenen) pensionierten ORF-Sportchef Hans Huber anvertraut.
Baric wollte seinen stürmenden Landsmann Ivica Vastic (in erfolgreichen Grazer Sturm-Zeiten Mitspieler von Franco Foda) überreden, die Libero-Position (= Abwehrchef) einzunehmen. Worauf Vastic meinte, dass er dafür einen viel, viel Geeigneteren wisse. Er riet zu Vukovic, von dem der Kroate Baric nicht wusste, dass der FC Kärnten-Verteidiger die österreichische Staatsbürgerschaft besaß, zumal der schon ein Länderspiel für Kroatien bestritten hatte.
Das Experiment mit Vukovic ging, wie es Otto Baric so gern sagte, „maximal“ auf.
Geflüchtet
Mittlerweile ist Dipl. Ing. Vukovic im Landeskrankenhaus Weststeiermark längst in leitender IT-Funktion tätig. Ist bereits die Nachfolgegeneration der vom Jugoslawien-Krieg Geflüchteten am Ball. Wenn einer der aktuellen Nationalspieler einmal selbst Teamchef ist, wird er vielleicht auch auf Talente mit ukrainischen Wurzeln setzen.
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