Champions League und Ukraine-Krieg: Die UEFA dreht Gazprom ab
Sollte Salzburg das Fußballwunder schaffen und mehr Tore schießen als die Bayern um Robert Lewandowski, stünde Red Bull erstmals im Viertelfinale der Königsklasse. Andere Premieren, die aus unvergleichlich unerfreulicherem Anlass erfolgen, stehen heute schon vor Anpfiff fest:
In München werden erstmals auch bei einem Champions-League-Match die Außenmauern der Allianz-Arena in blau-gelb, in den ukrainischen Nationalfarben erstrahlen. Und im Fernsehen werden bei den CL-Übertragungen (für die dem ORF im Gegensatz zu Privatsendern inzwischen die Live-Rechte fehlen) erstmals seit zehn Jahren die Werbespots vom russischen Gazprom-Konzern ausbleiben. Gazprom hat seit 2012 die Champions League der Europäischen Fußballunion gesponsert.
Wie die UEFA trennen sich auch Vereine(vorrangig das mit 15 Euro-Millionen jährlich verwöhnt gewesene Schalke 04 und mit einem viel kleineren Betrag die Austria) vom Gazprom-Logo. Auch für Klubs rollt der Rubel ab sofort nicht, hat Gazprom kein Leiberl mehr. Nicht so bei Roter Stern Belgrad.
Serbien auf Seiten Russlands
Das offizielle Serbien steht, wie schon von Srdjan Djokovic anlässlich des australischen Tennis-Startverbots für seinen sportlich großartigen doch ungeimpften Sohn mit antiwestlichen Aussagen durchklingen ließ, auf der Seite Russlands.
Die Spieler von Roter Stern werden auch in den Europa-League-Spielen gegen die Glasgow Rangers in Gazprom-Leibchen einlaufen. Einer der kickenden Belgrader Liftfasssäulen ist der 98-fache österreichische Nationalspieler Aleksandar Dragovic. Derselbe, der seit seinem dreijährigen (nicht unerfolgreichen) Gastspiel bei Dynamo in Kiew dort viele Freunde hat. So wie jetzt bei Roter Stern.
Dragovic will noch im März seinen 100er im ÖFB-Team erleben. Er wird sich wohl hüten, öffentlich zu sagen, was er denkt. Denn wie immer er sich positioniert – er würde unterschiedlichste Reaktionen auslösen. Und die können zur Zeit lebensbedrohend sein.
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